Neues Album Claudia Jung entzückt die Schlagerfans

Langenfeld · „Schicksal, Zufall oder Glück“: Bei brütender Hitze in der Stadtgalerie wird es vielen warm ums Herz.

Sie stammt aus Ratingen und sang jetzt in der Stadtgalerie: Ute Krummenast, die sich Claudia Jung nennt.

Sie stammt aus Ratingen und sang jetzt in der Stadtgalerie: Ute Krummenast, die sich Claudia Jung nennt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Es hatte etwas vom ZDF-Fernsehgarten, nur ohne  Fernsehen und Garten, dafür mit jeder Menge Menschen, die teils gelassen, teils freudig erregt im Eiscafé Cadoro in der Stadtgalerie mit Erfrischungsgetränken, Eis und Waffeln vor der Bühne sitzen und friedvoll lächelnd dem seichten Schlager von Sängerin Claudia Jung lauschen. Die gebürtige Ratingerin bewarb jetzt unter der brütenden Hitze der gläsernen Kuppel ihr neues Album „Schicksal, Zufall oder Glück“.

Hinter der Bühne steht das Plattencover im XXL-Format. Darauf strahlt die Schlager-Diva, ordentlich gestylt, inmitten von Rosen. Die echte Sängerin betritt die Bühne in einem sommerlichen Overall mit Palmendruck, hochgestecktem Haar und Brille. Erst als die Frau die Menge begrüßt, fällt bei vielen sprichwörtlich der Groschen. „Ach, schau, die hätte ich so aber nicht erkannt. Sieht ja ganz anders aus“, sagt eine Besucherin, die in einer Gruppe mit Freundinnen steht. Nach dem ersten Lied sind die Zweifler aber überzeugt. „Sie hat immer noch die gleiche Stimme, wie vor 30 Jahren“, freut sich eine andere Dame, deren Freundin entzückt erwidert: „Ja, und den Anzug, den sie trägt, find’ ich wirklich gut.“

Bei den sauna-artigen Temperaturen singt Jung freudig von der Liebe und bedächtig vom Herzschmerz und überrascht am Ende mit tropischen Melodien, heißen Rhythmen und Stimmungsmusik à la Hüttengaudi. Das kommt bei Besucher Mario (66) besonders gut an. „Das letzte Lied hat mir am besten gefallen, ich bin eher so der Stimmungstyp“, sagt der Baumberger, der eigens für Claudia Jung gekommen ist. Ebenso wie Marianne (70) und Monika (56), ebenfalls aus Baumberg. „Es ist das erste Mal, dass ich sie live sehe. Sie kommt genauso sympathisch rüber wie im Fernsehen“, lobt Monika. „Und endlich mal eine Frau, die nicht halbnackt auf der Bühne steht“, meint Marianne.

Ingrid, Schlager-Fan aus der Skat-Stadt Altenburg (Thüringen), wurde von ihrer Nichte Heidi mit einem Abstecher in die Stadtgalerie überrascht. „Der Claudia Jung habe ich aber gesagt, dass ich extra ihretwegen hin bin“, erzählt Ingrid freudestrahlend, in ihren Händen ein frisches Autogramm.

Auf dieses Souvenir verzichtet Christine Kröning bewusst. Die 55-Jährige aus dem Sauerland ist der Schlagersängerin an diesem Tag schon nach Essen hinterhergereist, wo sie zuvor aufgetreten war, und genießt nun den knapp 30-minütigen Auftritt in Langenfeld. „Seit 14 Jahren bin ich ein großer Fan von ihr, habe sogar einen Fanclub geleitet“, erzählt Kröning. Der Fanclub sei Geschichte, doch ihre Leidenschaft für die Musik von Claudia Jung lodere noch immer. Textsicher singt die Sauerländerin alle Lieder mit, während sie gedankenversunken Erinnerungsfotos knipst. „Es ist anspruchsvoller Schlager, der mein Herz berührt.“ Das neue Album, urteilt die 55-Jährige, „ist eines der Besten, die sie je herausgebracht hat. Eine echte Überraschungstüte.“

(sebu)
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