Hösel Dirt-Bike-Strecke wird Anfang Juli fertig

Hösel · Jugendliche haben sich drei Jahre lang für den Bau dieses Parcours in Hösel eingesetzt. Nun entsteht aus dem Aushub, der beim Bau des naturnahen Regenrückhaltebeckens angefallen ist, eine Hügellandschaft.

 Die Pisten-Macher (v. l.): Ulrike Willems, Joscha Fortsreuten, Theo Cordes, Sebastian Ganns und Bürgermeister Klaus Pesch.

Die Pisten-Macher (v. l.): Ulrike Willems, Joscha Fortsreuten, Theo Cordes, Sebastian Ganns und Bürgermeister Klaus Pesch.

Foto: Achim Blazy (abz)

„Ich habe hier in unserer Siedlung in Hösel schon beobachtet, das sich Kinder aus Brettern auch mal selbst Hindernisse bauen, über die sie dann mit ihrem Fahrrädern fahren“, erzählt Theo Cordel. Die Begeisterung für das Rad teilt der Höseler Schüler nicht nur mit diesem Nachwuchs, sondern mit einer Gruppe von gut 25 jungen Dirt-Bikern, die allesamt auf dem Rad die Herausforderung suchen.

Nach aktuellen Planungen werden sie damit ab Mitte Juli in Hösel ganz offiziell fündig: Im Höseler Grünpark Fernholz entsteht derzeit eine professionelle Dirt-Bike-Strecke, also eine künstlich angelegte Hügellandschaft aus festem Lehmboden. Damit schlägt das Planungsamt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, denn auf dem insgesamt 4500 Quadratmeter großen Areal wurde ein Regenrückhaltebecken mit naturnah gestalteter Einleitungsmulde gebaut; der Aushub von etwa 1500 Kubikmetern muss nun aber nicht aufwändig und teuer entsorgt werden, was auch mit zeitweisen Sperrungen der Heiligenhauser Straße einher gegangen wäre, sondern wird die Grundlage für den Rad-Parcours auf etwa 3500 Quadratmetern. Somit könne man, so heißt es aus dem Planungsteam, bei der kombinierten Maßnahme bis zu 150.000 Euro einsparen.

Die Dirt-Biker scharren währenddessen schon mit den Rädern: „Ich habe mich mit unserem Anliegen, eine Dirt-Bike-Strecke in die Stadt zu bekommen, vor drei Jahren an das Jugendzentrum JUZ Hösel gewandt und dann schnell Michael Hansmeier vom Jugendamt kennen gelernt“, erinnert sich Cordes. Gemeinsam mit dem Jugendrat gab es dann viel Planung und zahlreiche Treffen, fügt Gymnasiast Sebastian Ganns an. Eine legale Strecke in dieser Qualität gäbe es hier in der Region noch nicht. Dafür müsse man nach Solingen oder Winterberg.

Am Dienstag haben sich die Jugendlichen nun die Bauarbeiten zwischen Baggern und Erdhaufen gemeinsam mit dem Planungsteam angeschaut. Auch mit Bürgermeister Klaus Pesch: „Es war schon in den Planungen zu spüren, mit wie viel Herzblut die Jugendlichen ihre Idee verfolgten.“ Mit Joscha Forstreuter hat damit ein echter Profi gemeinsam mit den engagierten Jugendlichen die Streckenplanung übernommen: „Der Lehmboden hier ist optimal und hat genau den richtigen Sandanteil.“ Er habe drauf geachtet, dass der Trail verschiedene Schwierigkeitsstufen habe, so dass Anfänger und Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen. „Außerdem sollen die Fahrer möglichst viel Zeit in der Luft haben.“ Zum Beispiel bei einem Tricksprung nach dem sie auf Rindenmulch weich landen.

Etwa vier Wochen sind für die Bauzeit eingeplant, danach erfolgt eine Abnahme. „Wir wollen Mitte Juli fertig sein“, sagt Forstreuter. Die Pflege der Fläche sollen die Jugendlichen selbst übernehmen, „dafür ist ein Materialcontainer mit eingeplant, in dem alles Notwendige zu finden ist“, sagt Forstreuter. Der Platz könnte zum Hotspot für die Jugendlichen werden, glaubt auch Bürgermeister Pesch. Nach Gesprächen auch mit Anliegern betont Dirt-Biker Sebastian Ganns: „Dirt-Bike ist ein konzentrierter, leiser Sport.“

 So soll der Dirt-Bike-Parcours an der Heiligenhauser Straße in Hösel aussehen. Jugendliche wollen ihn betreiben und weiterentwickeln.

So soll der Dirt-Bike-Parcours an der Heiligenhauser Straße in Hösel aussehen. Jugendliche wollen ihn betreiben und weiterentwickeln.

Foto: RP/Stadt Ratingen/Joscha Forstreuter

„Die Bepflanzung, etwa Ausgleichs- und Ersatzpflanzungen werden im Herbst durchgeführt", sagt Ulrike Willems von der Abteilung Stadtgrün. Das Regenrückhaltebecken gleich neben dem Dickelsbach fügt sich nun auch harmonisch ins Landschaftsbild. Dort wird Niederschlagswasser aus dem Bereich der Heiligenhauser Straße gesammelt und kontrolliert durch eine naturnah gestaltete Mulde, wie ein Bach, in den Dickelsbach eingeleitet.

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