Heiligenhaus Rathaus geht auch digital – mit Sicherheit

Heiligenhaus · Ob Mängelmelder oder Bewerbung online – die Verwaltung der Daten ist Spezialistensache für ein erfahrenes Trio.

 EDV-Chef Kai Oschlies im Serverraum des Rathauses. Hier läuft der Datenstrom der Stadt zusammen.

EDV-Chef Kai Oschlies im Serverraum des Rathauses. Hier läuft der Datenstrom der Stadt zusammen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Bürotür ist durch einen Alarm geschützt, wer ohne Code rein will, muss klingeln. Wer rein kommt, sieht auf den allerersten Blick – ganz normale Büroschreibtische. Hinter ganz normalen Bildschirmen sitzen drei freundliche Herren: Kai Oschlies, Andreas Percynski und Bastian Gebhardt. Sie sind das IT-Trio im Rathaus und somit stehen sie hinter allem, was in der Verwaltung, wie auch immer, mit dem Schlagwort „Digitalsierung“ zu tun hat.

 An einer (nochmal eigens gesicherten) Glastür endet die normale Büroflucht-Perspektive. Im klimatisierten Bereich dahinter steht das elektronische Gehirn des Rathauses: die Server. Soviel zur technischen Infrastruktur.

Aber was bedeutet „Digitalsierung“ eigentlich in der Praxis? „Im Grunde sieht das jeder anders“, sagt Oschlies – mit mehr als drei Jahrzehnten EDV-Erfahrung im Hinterkopf. Es geht also – neben dem Thema Datensicherheit ganz obenan – um unterschiedliche Ansätze. Die gibt es in Heiligenhaus, der erste Beigeordnete Björn Kerkmann will Tempo ins Thema bringen. Und nicht zuletzt gibt es einen sechsstelligen Haushaltsansatz für „Digitalisierung“.

„Es geht nicht nur darum, gescannte Formulare auszudrucken um sie dann von Hand auszufüllen und per Post wegzuschicken zu können“, betont er. Es geht um immer mehr Formen direkter Beteiligung in rechtsfesten Online-Formaten. Bauanträge und -genehmigungen sind ein solches Gebiet.

Ein weiteres Beispiel aus diesem Jahr: der Mängelmelder. Wer der Verwaltung etwas mitteilen möchte, kann das seit Jahresbeginn online tun und dann den Gang der Dinge auf dem Bildschirm verfolgen. Ist mein Anliegen angekommen? Ist es erledigt? Das erklären Farbmarkierungen auf der Stadtkarte online. Eine erste Zwischenbilanz: „Kurze Bearbeitungsfristen, keine Probleme im laufenden Betrieb“, sagt Kerkmann. Die Idee und ihre Umsetzung stießen schon über die Stadgrenzen hinaus auf Interesse

Gerade an den Start gegangen: das Online-Bewerberportal der Stadt. Auch in diesem Bereich habe man, wie Andreas Percynski sagt, das Rad nicht neu erfinden müssen. Wohl aber, das Verfahren auf die Heiligenhauser Anforderungen zuschneiden. „Es ist schlicht so: Bewerbungen in Papierform sind im Prinzip schon ein KO-Kriterium für den Stellenanbieter“, sagt er. Die Reaktionen geben ihm recht: Das Portal ging diese Woche online, es liegen schon erste Bewerbungen vor.

In diesem Jahr wird auch die komplett runderneuerte städtische Homepage an den Start gehen, frühestens im zweiten Quartal. „Optisch und technisch neu gestaltet“, wird die Seite nach Oschlies’ Worten.

Es geht in diesem Fall unter anderem darum, möglichst viele Formulare online ausfüllbar zu machen. Das verkürzt Dienstwege.

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