Gütesiegel Schafzüchterin hat jetzt ein Gütesiegel

wülfrath/METTMANN · Der Kreis hat wieder drei Betriebe aus der Region mit seiner Qualitätsmarke „Typisch Neanderland“ ausgezeichnet.

 Den Walliser Schwarznasen geht es bei Züchterin Stefanie Lamberti in Wülfrath gut. Sie ist Bioland-Schäferin und bringt Kindern die Natur nahe.

Den Walliser Schwarznasen geht es bei Züchterin Stefanie Lamberti in Wülfrath gut. Sie ist Bioland-Schäferin und bringt Kindern die Natur nahe.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

August riecht ein wenig – nennen wir es mal streng. Seine Augen sind verdeckt von langen zerzausten und struppigen Afrosträhnen, aber all das macht gar nichts, denn August ist ein bezauberndes Lammböckchen der Langhaarsorte „Waliser Schwarznase“. Seine Besitzerin, Schafzüchterin Stefanie Lamberti aus Wülfrath, hat ihn zur offiziellen Überreichung der Urkunde „Typisch Neanderland“ mitgebracht. Heike Hungenberg und Dagmar Tiedeck aus Langenfeld haben Kostproben ihrer Marmeladen dabei. Und als Dritte im Bunde bekommen die Mettmanner Gastwirte Ursula Blum und Harry Hillus das regionale Gütesiegel der Europäischen Union.

Mit diesen drei Betrieben sind nach Angaben von Landrat Thomas Hendele mittlerweile 27 im Kreis Mettmann so ausgezeichnet worden. „All diesen Betrieben geht es um die Regionalität, um kurze Transportwege, um Nachhaltigkeit“, sagte er jetzt bei der Verleihung. Das Projekt und das Qualitätssiegel „Typisch Neanderland“ ermöglichten kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang in den touristischen Markt, steigern so die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe. Dabei geht es laut Hendele vor allem um das Genuss-Segment als Ergänzung zu den weiteren Produktlinien des Neanderlandes.

Stefanie Lamberti wird gleich zweimal zertifiziert. Erstens als Herstellerin für Lammfleisch in ihrer Bioland-Schäferei in Wülfrath. Zweitens bietet sie mit ihrem Unternehmen „Die Naturentdecker“ (www.die-naturentdecker.de) Aktivitäten für Kinder an. „Da bringe ich zum Beispiel Hühnereier in einem Brutkasten in eine Schulklasse. Dann können die Kinder genau beobachten, wenn sich etwas tut und die Küken schlüpfen. Das ist für alle Beteiligten immer wieder ein süßes und berührendes Erlebnis.“ Böckchen August werde nicht geschlachtet, erklärt seine Halterin und alle atmen erleichtert auf. „Er ist schließlich mein Pädagogikschaf für die Arbeit mit den Kindern.“

Auch Ursula Blum und Harry Hillus aus Mettmann gehören zu den Preisträgern. Sie bieten in ihrer Brasserie La Pieve (www.la-pieve-brasserie.de) in der historischen Mettmanner Oberstadt gutbürgerliche Landhausküche mit frischen und regionalen Produkten, tischen etwa Mettmanner Krüstchen oder Möhrengemüse bürgerlich auf.

Heike Hungenberg und Dagmar Tiedeck freuen sich ebenfalls über die Auszeichnung. Die beiden Langenfelder Freundinnen bieten seit 2013 unter dem Namen „Frucht Natur“ (www.fruchtnatur.de) selbst gemachte Marmeladen und Fruchtaufstriche an. „Das Obst stammt entweder aus unserem Garten. Oder wir holen auch Obst ab und zahlen dann im Gegenzug mit fertiger Marmelade“, sagt Hungenberg. „Das erfreut vor allem die älteren Leute sehr, die nicht mehr ganz so fit sind.“ In einer Großküche in Monheim fertigen die beiden Frauen, mit Unterstützung ihrer Männer („die müssen schnippeln“), ihre Produkte an, vertreiben sie etwa bei Gut Holterhof in Hilden oder „Obst&Gemüse Modemann“ in Langenfeld. „Wir können uns nicht beklagen, unser Geschäft läuft von Jahr zu Jahr besser“, erklärt Tiedeck. „Die Menschen achten immer mehr auf Nachhaltigkeit und auf gesunde Ernährung.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort