Heiligenhaus Sauerwein komplettiert Stadtspitze

Heiligenhaus · In der Ratssitzung wurde der Diplom-Ingenieur mit 27 von 34 Stimmen zum technischen Beigeordneten gewählt. Er ist aktuell Fachbereichsleiter Immobilienservice der Stadt Velbert.

 Andreas Sauerwein wurde am Mittwoch gewählt.

Andreas Sauerwein wurde am Mittwoch gewählt.

Foto: RP/Stadt Heiligenhaus

Trotz umfangreicher Diskussion in der Vergangenheit: Der Stadtrat hat sich in Sachen Beigeordnete eindeutig positioniert und setzt weiterhin auf eine dreiköpfige Stadtspitze. Neben Bürgermeister Michael Beck und dem im vergangenen Jahr zum ersten Beigeordneten und Kämmerer gewählten Björn Kerkmann, wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt der Diplom-Ingenieur Andreas Sauerwein aus Wuppertal die Stadtspitze komplettieren.

Der favorisierte Kandidat der CDU, SPD und FDP wurde in der Ratssitzung am Mittwoch mit 27 von 34 Stimmen zum neuen technischen Beigeordneten gewählt. Damit setzte er sich in geheimer Wahl gegen den von der Wahl vorgeschlagenen Peter Gerling aus Essen durch, der fünf Stimmen erringen konnte. Zwei Ratsmitglieder gaben ungültige Stimmen ab.

Sauerwein leitet aktuell den Fachbereich Immobilienservice der Stadt Velbert und wird in Heiligenhaus für acht Jahre im Amt sein. Noch vor dem Tagesordnungspunkt „Wahl des Beigeordneten“ hatten die Grünen für die Absetzung jenes Punktes plädiert.

Sie haben sich erneut gegen die Beigeordnetenstelle ausgesprochen und verwiesen neben dem Kostenfaktor darauf, dass eine weitere Hierarchie-Ebene die produktive Arbeit der Verwaltung erschwere, wie die Grüne Beate-Marion Hoffmann erklärte. Sie stieß mit dem Antrag aus der Grünen-Fraktion aber auf mehrheitliche Ablehnung im Rat. Ebenso wie der Antrag der Wahl, statt eines Beigeordneten einen Dezernenten zu ernennen.

Sauerwein wird künftig verantwortlich sein für die Stadtentwicklung, die Bauaufsicht, den Straßenbau, die Liegenschaften, sowie die städtische Tochtergesellschaft der SBEG (Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft). Aufgaben, die er von Siegfried Peterburs übernehmen wird. Der ehemalige Stadtplaner ist 2017 nach dem Weggang von Harald Flügge zum technischen Dezernenten ernannt worden, eine aus Mangel an geeigneten Bewerbern aus der Not geborene Lösung, auf die sich alle Beteiligten aber gut hatten einigen können. Peterburs wird im Sommer in den Ruhestand gehen.

Die Liste an konkreten Aufgaben, die den neuen technischen Wahlbeamten Sauerwein beschäftigen werden, ist lang: Allen voran steht hier die Entwicklung des Innovationsparks, die Zukunft des Heljensbades oder auch der Altstandorte wie Schlechtendahl, Kiekert & Niehland, sowie das Dörrenhaus-Gelände und das Einkaufszentrum auf dem Hitzbleck-Gelände.

Acht Bewerber waren schlussendlich in die Vorstellungsrunde des Haupt- und Finanzausschusses am 13. Februar eingeladen worden.  Mit der Beigeordneten-Wahl am Mittwoch dürfte auch die in den vergangenen Jahren teilweise sehr hitzig geführte Debatte um die Grundsatzfrage „Beigeordnete ja oder nein?“ erst einmal zur Ruhe kommen.

Die Forderung der Grünen auf Verzicht von beiden Wahlbeamten wurde in der Vergangenheit in Ausschüssen und dem Rat mehrfach debattiert und mehrheitlich abgelehnt, das mündete 2016 in einer Unterschriftenaktion zu einem Bürgerbegehren mit gleicher Absicht, welches, zumindest in der Öffentlichkeit, still versandet zu sein scheint. Das aber trotzdem wie das Schwert des Damokles über den Ausschreibungen der beider Beigeordneten-Stellen lag.

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