Radevormwald Starkregen lässt die Pegel steigen

Das Sturmtief "Burglind" hat nach den zuletzt regenreichen Wochen für einen weiteren Anstieg der Pegel gesorgt. Flüsse können über die Ufer treten.

"Das Bergische Land macht seinem Ruf als regenreiche Region mal wieder alle Ehre", stellt Susanne Fischer, Pressesprecherin des Wupperverbandes, nach dem gestrigen Sturm samt Starkregens fest. Schon in den vergangenen Wochen hat es überdurchschnittlich viel geregnet, so dass das Wasser momentan nicht mehr versickern kann. "Die Böden sind gesättigt. Alles, was jetzt runterkommt, geht sofort in die Gewässer über", sagt Fischer. Noch sei zwar Platz in den Talsperren - Flüsse und Bäche können an einigen Stellen aber trotzdem über die Ufer treten. "Der Betrieb Gewässer ist in Bereitschaft. Wir sind in der Vorflutsicherung, damit es nicht zu Schäden kommt", sagt Fischer.

Dazu zählt etwa die Entfernung von umgestürzten Bäumen aus Gewässern. "Aus dem Wipperfürther Gaulbach musste beispielsweise ein Baum geborgen werden, um eine Anstauung zu vermeiden", berichtet Fischer. Trotzdem können Flüsse - von kleineren Bächen bis zur Wupper - stellenweise über die Ufer treten und sich in die Auen ausbreiten. Noch gibt es laut Wupperverband keine Gefährdung für Wohnhäuser und andere Gebäude. An einigen neuralgischen Punkten werden aber vorsichtshalber Sandsäcke bereitgelegt. Das Problem sei, dass sich selbst mithilfe der Talsperren nicht jeder Pegelanstieg vermeiden lasse. "Aus den Nebengewässern und den Regenwolken kommt nämlich immer mehr Wasser. Mit den Talsperren können wir nur die Spitzen abfangen", sagt Fischer.

In den drei großen Wasserreservoirs des Bergischen Landes ist laut Wupperverband noch Platz. Die Wupper-Talsperre ist bisher mit 15 Millionen Kubikmetern gefüllt, 25 Millionen passen insgesamt hinein. Etwas weniger Raum steht in der Bever-Talsperre zur Verfügung, die momentan mit 17 von möglichen 23 Millionen Kubikmetern Wasser gefüllt ist. Das größte Wasserreservoir des Bergischen, die Dhünn-Talsperre, führt derzeit 58 von 72 Millionen möglichen Kubikmetern. "Die Stände sind zwar hoch, aber noch ist Puffer da. Das ist wichtig, weil für die nächsten Tage noch weitere Regenschauer zu erwarten sind", erklärt Fischer. Gemeinsam mit Hydrologen werde entschieden, wie viel Wasser "eingestaut" wird. Der Wupperverband beobachtet die Entwicklungen weiterhin aufmerksam, sieht aber auch eine positive Seite der regenreichen Zeit. "Solange es nicht bedrohlich wird, können wir uns immerhin über einen guten Wasservorrat für den Sommer freuen", sagt Fischer.

(kron)
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