Politik in Radevormwald CDU und Grüne stellen Antrag zu Hygieneprodukten

Radevormwald · In den sanitären Anlagen der öffentlich zugänglichen Gebäuden sollen für eine einjährige Testphase kostenlose und frei zugängliche Menstruationsprodukte ausliegen.

 Frauen müssen für ihre monatliche Periode stets Tampons und Binden mitführen und die damit verbundenen Kosten tragen.

Frauen müssen für ihre monatliche Periode stets Tampons und Binden mitführen und die damit verbundenen Kosten tragen.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Die Fraktionen von CDU und Bündnis 90/Grünen haben für die kommende Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses einen gemeinsamen Antrag gestellt, der ein Thema aufgreift, über das öffentlich oft nicht gesprochen wird. 

„In den sanitären Anlagen der öffentlich zugänglichen Gebäuden wie dem Rathaus, dem Bürgerhaus, den Jugendzentren, der Sekundarschule sowie dem Gymnasium sollen für eine einjährige Testphase kostenlose und frei zugängliche Menstruationsprodukte ausliegen“, so lautet der Vorschlag der beiden Fraktionen. „Entsprechende Spender sollen zur Regulierung des Verbrauchs ebenfalls angeschafft werden. Die Verwaltung wird den Stadtrat nach der Testphase über das Projekt informieren.“

In der Begründung für diesen gemeinsamen Antrag erläutern die Urheber: „Schon seit Jahren ist es ein beherrschendes Thema unserer Gesellschaft: Frauen müssen für ihre monatliche Periode stets Tampons und Binden mitführen und die damit verbundenen Kosten tragen. Dabei gibt es auch Frauen und Mädchen, denen die benötigten finanziellen Mittel fehlen. Eine soziale Gleichberechtigung ist daher nicht gegeben.“ Die Periode könne für pubertierende Mädchen eine Überraschung darstellen, besonders dann, wenn diese beispielsweise unvorhersehbar in der Schule auftritt. „Dabei entsteht durch mangelnde Aufklärung oftmals Scham, und die Jugendlichen wissen nicht, wie Sie sich in dieser Situation verhalten sollen“, so die Antragstellerinnen und Antragsteller. „Auch erfahrenen Frauen könne es passieren, dass sie ihre Periodenprodukte vergessen oder die Periode überraschend einsetzt.“

Zur Vermeidung dieser Unannehmlichkeiten und zwecks Wiederherstellung der Gerechtigkeit, soll in den entsprechenden Räumen ein Spender installiert werden. Dieser Spender soll mit Periodenprodukten gefüllt sein und den Frauen sowie den Mädchen die Möglichkeit geben, jederzeit auf diese kostenlos zurückgreifen zu können. Außerdem soll der Spender einen regulierten Verbrauch gewährleisten.

„Jedoch ist nicht auszuschließen, dass es ab und zu zum Missbrauch des Angebots kommen wird“, sind sich die beiden Fraktionen im Klaren. „Daher möchten wir eine einjährige Testphase einrichten, um zu analysieren, ob das Angebot angenommen wird und welche Kosten bei einer langfristigen Nutzung entstünden.

„Ein weiteres Ziel dieser Initiative ist es, das Thema mehr und mehr in die Öffentlichkeit zu tragen und aus der Tabu-Ecke zu holen“, so die Antragsteller.

(s-g)
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