Corona-Impfung für Radevormwalder Bei der Anmeldung zu Impf-Terminen zahlt sich Geduld aus

Radevormwald · Manche haben Glück, andere bemühen sich seit Tagen umsonst am Telefonhörer oder am Laptop – auch nach einer Woche haben Senioren in Radevormwald es nicht leicht, sich Termine zur Impfung zu sichern.

 Zwölf Kabinen stehen für die Impfwilligen im ehemaligen Karstadt in Gummersbach bereit. Wer einen Termin vereinbaren will, braucht aber Durchhaltevermögen. Und die Entfernung macht vielen Hochbetagten Sorgen.

Zwölf Kabinen stehen für die Impfwilligen im ehemaligen Karstadt in Gummersbach bereit. Wer einen Termin vereinbaren will, braucht aber Durchhaltevermögen. Und die Entfernung macht vielen Hochbetagten Sorgen.

Foto: Stephan Büllesbach

Wolf-Rainer Winterhagen hat in dieser Woche einen Witz gehört: „Frage beim Vorstellungsgespräch: Was hat diese Lücke in ihrem Lebenslauf zu bedeuten? – Antwort: Da habe ich meine Eltern für einen Impftermin angemeldet.“ Der Vorsitzende des Radevormwalder Seniorenbeirates weiß allerdings, dass viele alte Menschen die Probleme bei der Terminvergabe im Moment nicht lustig finden. Dauerbesetzte Telefone und abstürzende Internetseiten erlebten viele Senioren und ihre Kinder oder Enkel, die helfen wollten.

Eine Entspannung der Situation gibt es nach dem, was Wolf-Rainer Winterhagen hört, noch nicht. „Manche Bekannte erzählen, sie hätten noch immer keinen Termin, andere haben es geschafft.“ Aber auch jene, die es geschafft haben, hätten mindestens zwei Tage gebraucht, um durchzukommen. „Mir ist auch ein Fall bekannt, wo der Termin vereinbart wurde, aber die Unterlagen nicht eintrafen“, berichtet Winterhagen.

Immerhin: Geduld zahlt sich aus. Diese Erfahrung hat auch Wolfgang Schneidewind gemacht. Der 84-Jährige hatte von Montagmorgen an versucht, einen Termin zu vereinbaren. „Am Donnerstagabend hat es dann geklappt“, sagt er. „Über die Hotline. Im Internet hatte ich immer wieder Fehlermeldungen.“ Anfang der Woche, so berichtet Schneidewind, habe er wegen der Probleme bei der Anmeldung beim Gesundheitsamt in Gummersbach angerufen. Dort habe es geheißen: „Versuchen Sie es morgen noch einmal. Wir können nichts daran ändern. Zuständig ist die KV Nordrhein.“

Irritiert hatte sich Wolfgang Schneidewind über die Meldungen auf der Internetseite gezeigt, dass bis Ende des Jahres keine Termine mehr vereinbart werden konnten. Nun jedoch hat er einen Termin im März erhalten. Auch Wolf-Rainer Winterhagen bemängelt, dass die Meldungen auf der Internetseite zur Verwirrung beitragen. „Das ist nicht gut programmiert worden“, meint der Beiratsvorsitzende.

Die größte Sorge im Zusammenhang mit der Impfung sei aber die weite Entfernung zum Impfzentrum nach Gummersbach. Mit Interesse hat Winterhagen den BM-Artikel über die geplante Einrichtung einer „Schwerpunktpraxis“ im Wermelskirchener Bürgerzentrum gelesen: „Das wäre auch für Radevormwald ein gutes Modell.“

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