Radevormwald Rader Apotheker ohne Grenzen

Radevormwald · Dr. Ralph Bültmann berichtete über seine Hilfseinsätze in Nepal und informierte anschaulich über die Hilfsorganisation.

 Dr. Ralph Bültmann istim Einsatz für den deutschen Ableger der Hilfsorganisation "Apotheker ohne Grenzen", der 2000 gegründet wurde.

Dr. Ralph Bültmann istim Einsatz für den deutschen Ableger der Hilfsorganisation "Apotheker ohne Grenzen", der 2000 gegründet wurde.

Foto: Bültmann (Archiv)

Es war für die etwa 20 Besucher im Mehrzweckraum des Seniorenzentrums Uelfestraße eine Reise in eine ferne Gegend unserer Welt: Der Rader Apotheker Dr. Ralph Bültmann war am Donnerstagnachmittag zum wiederholten Mal mit einem interessanten Dia-Vortrag zu Gast - dieses Mal nahm er sein Publikum mit nach Nepal und erzählte von seinen bisherigen Aufenthalten für die Hilfsorganisation "Apotheker ohne Grenzen" in diesem Land. Erstmals dort war er im April 2015, kurz nach dem Erdbeben, das für große Schäden im zwischen China und Indien, zwischen Himalaya und Urwald gelegenen Staat. "Nepal ist ein buntes und exotisches Land, dort ist alles ein bisschen anders als bei uns in Westeuropa", sagte Bültmann, als er die ersten Bilder der Hauptstadt Katmandu zeigte.

Der Trubel und die Größe Katmandus seien die eine Seite Nepals, auf der anderen Seite wohnten die Menschen vielfach auf dem Land - und dort in einfachsten Verhältnissen. Man lebe von der Landwirtschaft, in den Dörfern gebe es oftmals keinen Strom. Die Hilfsorganisation "Apotheker ohne Grenzen" sei schon seit über 20 Jahren in Nepal tätig, wie Bültmann ausführte. "Unser Ziel ist es, die Arzneimittelversorgung weltweit zu verbessern. Dabei gibt es in Nepal an und für sich genug Medikamente." Das liege auch daran, dass zum einen sehr viele Medikamente dort produziert würden. Zum anderen aber auch an der direkten Nachbarschaft zu Indien, das mittlerweile der weltweit größte Produzent von Medikamenten sei. Zudem gebe es einen staatlich zugesicherten Anspruch auf kostenfreie Versorgung mit den wichtigsten Mitteln.

In der Praxis sehe das aber ganz anders aus. "Es gibt private Apotheken. Aber dort kosten die Medikamente eben viel Geld", sagte Bültmann. Geld, das das Gros der Bevölkerung nicht habe. In den staatlichen Apotheken, vor allem auch in den Gesundheitsposten im ländlichen Raum - eine Art einfacher Landarztpraxen -, herrsche hingegen meist ein Mangel. So sei es ein aktuelles Projekt von "Apotheker ohne Grenzen", eine Dorfapotheke zu versorgen: "Es ist ein Dorf, etwa 16 Stunden von Katmandu entfernt, schwer zugänglich gelegen, aber wunderschön", sagte Bültmann. Die Bilder, die er dazu zeigte, untermalten das. Heute werde die Apotheke von Einheimischen betrieben. "Es ist ein kleines Projekt, aber eines, bei dem man weiß, wo die Spenden landen", betonte er.

Weit größer und akuter war da schon der Hilfseinsatz nach dem erwähnten Erdbeben: "Wir waren auf dem Weg zum Flughafen, als die Nachricht hereinkam, dass in Nepal die Erde gebebt hat", erinnerte sich Bültmann. Die Gruppe der deutschen Apotheker sei aber dennoch geflogen. Da die anderen Organisationen erst einmal ihre Hilfen anlaufen lassen mussten, seien sie mit die ersten vor Ort gewesen. "Wir haben mit den Johannitern und der Münchner Ärztegruppe Navis zusammengearbeitet", sagte Bültmann. Zahlreiche Bilder, etwa vom Zelt im Garten der Deutschen Botschaft, von zerstörten Häusern, aber auch von der lobenswerten Eigeninitiative der Nepalesen ließen die Arbeit der "Apotheker ohne Grenzen" auch in Rade lebendig werden und sorgten für spontanen Beifall nach dem rund einstündigen Vortrag.

(wow)
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