Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte
EILMELDUNG
Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte

Radevormwald Preise für Strom steigen ab dem 1. April

Radevormwald · Die Stadtwerke reagieren auf die Erhöhung der Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Sie wird beim Kunden eingefordert und an die Betreiber der Übertragungsnetze weitergegeben – in Radevormwald aber nur in Teilen.

 Wer Strom nutzt, muss ab 1. April teurer dafür bezahlen. Die Stadtwerke Radevormwald erhöhen die Preise um 2,5 Prozent. Ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt wird damit künftig jährlich mit etwa 25 Euro mehr belastet.

Wer Strom nutzt, muss ab 1. April teurer dafür bezahlen. Die Stadtwerke Radevormwald erhöhen die Preise um 2,5 Prozent. Ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt wird damit künftig jährlich mit etwa 25 Euro mehr belastet.

Foto: keystone

Die Stadtwerke reagieren auf die Erhöhung der Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Sie wird beim Kunden eingefordert und an die Betreiber der Übertragungsnetze weitergegeben — in Radevormwald aber nur in Teilen.

In den nächsten Tagen erhalten alle Kunden Post von den Stadtwerken Radevormwald (SWR.) — Inhalt: die Jahresrechnungen für 2013 und ein Schreiben, das sie weniger freuen wird. Denn das Versorgungsunternehmen kündigt Strompreiserhöhungen zum 1. April an. Damit bewahrheiten sich die vagen Andeutungen von Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Behler von Mitte Dezember 2013. Vor vier Wochen hatte er in der BM angekündigt, dass eine Erhöhung der Preise nicht auszuschließen sei.

Zum Stichtag steigen die Strompreise aufgrund gesetzlicher Mehrbelastungen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtwerke. Seit Januar sind neben den gestiegenen Netznutzungsentgelten auch die gesetzlichen Steuern und Abgaben höher als in 2013. So ist die EEG-Umlage erneut um fast 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen, teilen die Stadtwerke mit.

"Erfreulich für unsere Kunden ist jedoch, dass wir durch interne Kostenreduzierungen das aktuelle Preisniveau bis 31. März stabil halten können und ab 1. April auch nicht die volle Kostenerhöhung weiterreichen werden", sagt Geschäftsführer Thomas Behler.

Für einen Haushalt (drei Personen) mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunde (kWh) bedeutet die Verteuerung zusätzliche Kosten von 25 Euro pro Jahr — ein Plus von 2,5 Prozent. "Das lässt sich einfach nicht vermeiden. Dafür überbrücken wir für unsere Kunden das erste Quartal und geben auch nicht den vollen Betrag weiter", sagt Pressesprecher Udo Knopp. Eigentlich müssten die Stadtwerke von den Kunden ab 1. April 0,92 Cent pro kW/h einfordern, tatsächlich sind es 0,79 Cent, um die der Strompreis steigt. Leidtragende der Erhöhung sind vor allem Kunden mit einer Wärmespeicherheizung.

"Denn hier schlägt die Erhöhung voll durch", sagt Knopp. Die Kilowattstunde kostet ab April 19,66 Cent, bei Gas sind es sechs und bei Öl acht Cent. Wer mit Strom heizt und den Tarif der Grundversorgung gewählt hat, zahlt 28,21 Cent pro Kilowattstunde. Im Spartarif der Stadtwerke mit einjähriger Bindung sind es 26,43 Cent. "Bei Öl und Gas ist der Wirkungsgrad entscheidend. Da gibt es Verluste von 15 bis 40 Prozent", sagt Knopp. Am günstigsten sei zurzeit das Gas, was in Radevormwald in den vergangenen Monaten auch sehr häufig verlegt wurde. "Da haben wir viele Neuanschlüsse verlegen dürfen", sagt Udo Knopp.

Der Einfluss des Versorgungsunternehmens auf die Preisentwicklung ist nicht sonderlich hoch. "Die gesetzlichen Abgaben, Umlagen und Steuern müssen wir in den Strompreis einrechnen und in gleicher Höhe abführen — nichts davon verbleibt bei uns vor Ort", heißt es in dem Schreiben der Stadtwerke. Die Erhöhung der staatlichen Bestandteile des Strompreises führe dazu, dass der eigentliche Anteil für die Beschaffung und den Vertrieb von Strom im Strompreis immer weiter sinke und nur noch 29 Prozent des Bruttopreises beträgt. "Den Rest bilden staatlich geregelte Faktoren, Steuern und Abgaben", teilen die Stadtwerke mit.

Für eine genaue Abrechnung zum 31. März haben alle Kunden die Möglichkeit, den Stadtwerken ihre Zählerstände anzugeben. www.s-w-r.de

Wer die Erhöhungen der Stadtwerke Radevormwald nicht akzeptieren will, hat das Recht, den Vertrag ohne Kündigungsfrist in Textform zu kündigen. Weitere Informationen gibt es bei den Stadtwerken unter Tel. 02195 91310.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort