Radevormwald Seelsorge pflegen - Gemeinden zusammenführen

Damit die Seelsorge in der lutherischen Kirchengemeinde wieder einen höheren Stellenwert bekommt, übernimmt Diakonin Sabine Noack ab Februar die Seelsorge in den Altenheimen und im Betreuten Wohnen. "Wir mussten aufstocken", sagt Pfarrerin Manuela Melzer. Ihre neue Kollegin wird die Andachten im Seniorenwohnzentrum an der Ülfestraße und im Johanniter-Haus übernehmen.

"Hier teilen sich alle Rader Gemeinden turnusgemäß die Gestaltung, und da können wir nun auch wieder kontinuierlich und flexibel arbeiten", sagt Manuela Melzer. Auch Besuche bei Senioren zu Geburtstagen oder sonstigen Anlässen soll Sabine Noack in Zukunft wieder verstärkt übernehmen. Bis zu ihrer Ordination im Mai 2015 ist es zwar noch etwas Zeit, aber Manuela Melzer möchte die 50-Jährige frühzeitig auch in die Gestaltung von Beerdigungen einbinden.

Ihre Ausbildung absolvierte Sabine Noack in der evangelischen Stiftung Tannenhof in Lüttringhausen. Jahrelang arbeitet sie in einer Wuppertaler Kirchengemeinde in der Kinder- und Jugendarbeit, wollte sich aber weiterentwickeln. "Seelsorge interessiert mich sehr", sagt sie. Obwohl sie nach dem Abitur Medizin studiert hatte, ließ sie die Theologie nie ganz los. Mittlerweile ist sie mit einem Pfarrer des CVJM Westbund verheiratet und hat drei Söhne. "Theologie war also immer ein Thema für mich. Außerdem habe ich jahrelang ehrenamtlich in Gemeinden gearbeitet", berichtet Sabine Noack. Diakonisches Handeln sei ihr wichtig.

Antje Blesenkemper, die zurzeit in Urlaub ist, bei der Einführung am Sonntag aber wieder in Radevormwald sein wird, arbeitet mit einer halben Stelle als Pfarrerin zur Anstellung im Sana Krankenhaus und wird künftig mit zehn Prozent in der lutherischen Kirchengemeinde tätig sein. "Den zweiten Teil ihres Probedienstes soll sie nicht nur im Krankenhaus verrichten", erklärt Manuela Melzer, "die Landeskirche wünscht sich eine gemeindliche Anbindung, deshalb übernimmt sie zunächst vier Stunden pro Woche in der Kirchengemeinde."

Nach sechs Jahren Elternzeit kehrt die Pfarrerin zur Anstellung mit einem halbierten Stellenumfang zurück, um sich weiterhin um die Söhne Lukas und Nils zu kümmern. "Trotzdem habe ich noch so viele Ideen", sagt sie. Die Familienkirche kennt Antje Blesenkemper bereits. "Ich freue mich auf viele Begegnungen, auf die Gottesdienste und die Vielfalt des Gemeindelebens", sagt sie. Als Vikarin hat sie auch in der reformierten Kirchengemeinde gearbeitet, sich dort ehrenamtlich engagiert und fühlt sich den Reformierten weiter verbunden.

"Gerade die Vielfalt der evangelischen Kirchengemeinden ist eine Bereicherung für die Stadt. In vielen Bereichen gibt es Berührungspunkte und gemeinsame Veranstaltungen. Die Verbindung beider Gemeinden zu stärken, das ist mir ein Herzensanliegen", sagt sie.

(rue)
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