Radevormwald "life-ness" erhöht ab Montag die Preise

Radevormwald · Um gestiegene Kosten zu kompensieren, steigen die Eintrittspreise im Freizeit-Center. Im Gastronomiebereich ändern sich außerdem die Öffnungszeiten. Die Damen-Sauna am Donnerstag ist in Gefahr. Betroffene kämpfen um den Erhalt.

 Wer ab Montag ins kühlende Nass im "life-ness" springt (hier ein Foto vom Wettbewerb "swim & run" im September 2012) hat zuvor mehr bezahlt. Auch Saunagänger müssen ihr Freizeitvergnügen künftig teurer bezahlen.

Wer ab Montag ins kühlende Nass im "life-ness" springt (hier ein Foto vom Wettbewerb "swim & run" im September 2012) hat zuvor mehr bezahlt. Auch Saunagänger müssen ihr Freizeitvergnügen künftig teurer bezahlen.

Foto: nico hertgen (archiv)

Gäste des Freizeit-Centers "life-ness" müssen ab Montag das Bade- oder Saunavergnügen teurer bezahlen. Bädermanager Ronald Eden kündigte gestern "moderate Erhöhungen" an. Fürs Schwimmbad steigen die Preise in allen Tarifen im Schnitt um zehn, in der Sauna um 40 Cent. Die Tageskarte für die Saunalandschaft kostet statt 13,50 Euro 13,90 Euro und die Zweistunden-Karte 9,90 Euro statt 9,50 Euro. Alle Tarife sind von der Erhöhung betroffen. Der Preis für eine Sportlerkarte fürs Schwimmbad (anderthalb Stunden) erhöht sich von 3,40 auf 3,50 Euro.

Die Öffnungszeiten ändern sich nur im gastronomischen Bereich: Während das Panoramabistro in der Sauna jeden Tag öffnet, bleibt die übrige Gastronomie montags ab sofort geschlossen. Dienstag und Donnerstag gibt's Getränke und Speisen von 11.30 bis 18.30 Uhr (statt bislang bis 20.30 Uhr), Mittwoch und Freitag, 14 bis 18.30 Uhr (statt 11.30 bis 20.30 Uhr). "Wir richten uns an den Öffnungszeiten der Indoorhalle aus, dann hat die Gastronomie zu tun", sagt Eden. Gruppenreservierungen außerhalb der Zeiten seien in Zukunft möglich.

"Wir sind ein energieintensives Unternehmen und müssen Preissteigerungen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz und beim Strom kompensieren", erklärt Eden. Auch Fremdleistungen und eingekaufte Waren würden teurer. "Das müssen wir jetzt umlegen", sagt er. Im Zuge der Umstrukturierungen standen alle Angebote im Freizeitcenter auf dem Prüfstand — auch die Damen-Sauna am Donnerstag, die Eden aufgrund der zu geringen Auslastung abschaffen, verkürzen oder verlegen wollte. Da hatte er nicht mit der Gegenwehr einiger Damen gerechnet, die den Termin regelmäßig wahrnehmen. "Die wollen uns die Sauna wegnehmen", kritisiert Klaudia Henze im BM-Gespräch. Dabei kämen einige Besucherinnen seit 20 Jahren. Im Sommer sei die Auslastung mit drei bis fünf Frauen gering gewesen, aber in den vergangenen 14 Tagen seien es 17 Frauen gewesen. Den Vorschlag von Eden, die Damen-Sauna donnerstags bis 15 Uhr zu öffnen und anschließend als gemischte Sauna laufen zu lassen, lehnen die Damen ab. Im persönlichen Gespräch schlug Eden den Damen vor, dass jede noch eine weitere Besucherin mitbringen sollte, dann lohne sich die Damen-Sauna fürs "life-ness". Jetzt rührt Klaudia Henze die Werbetrommel. Eine Schonfrist räumt Eden den Damen immerhin ein: Bis Ende März bleibt die Sauna zunächst erhalten. "Und zurzeit strömen die Damen so gut wie noch nie", sagt er.

Eden betont, dass sich das Freizeit-Center weiterentwickeln muss. 2013 sei wirtschaftlich ein gutes Jahr gewesen, nur die Damen-Sauna hinke hinterher. "Wir sind einer der wenigen Anbieter, die donnerstags an einem umsatzstarken Tag ganztätig Damen-Sauna anbietet", sagt der Bädermanager. Am Donnerstag sei auch der Fitnessbereich sehr gut besucht, und die männlichen Gäste seien vom Saunabesuch dann ausgeschlossen. Hier sei es seine Aufgabe, eine größtmögliche Übereinstimmung zwischen Angebot und Nachfrage zu erzielen.

Klaudia Henze stellt sich die Frage, ob es sich rechnet, wenn die Damen dem "life-ness" den Rücken zukehren würden. Alternativen im Umland gebe es, "aber wir wollen aus Rade nicht weg, weil es uns hier gefällt", sagt sie. Eden will versuchen, eine Lösung zu finden, ohne etablierte Gäste auszuschließen.

(RP)
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