Radevormwald Zahl der Asylsuchenden steigt weiter

Radevormwald · Aktuell sind 71 Asylsuchende in Radevormwald gemeldet. Die Zahl ist seit 2011 kontinuierlich gestiegen. Derzeit sind Personen aus 23 Nationen zugewiesen. Der Fachbereich Soziales und Ordnung rechnet aber mit weiteren Zuweisungen.

Vor zwei Jahren waren in der Stadt auf der Höhe über das Jahr verteilt 41 bis 45 Personen als asylsuchend gemeldet. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl um etwa zehn Personen, Ende 2013 rechnete Fachbereichsleiter Jochen Knorz mit etwa 70 Personen. Nach aktuellem Stand sind es nach Angaben von Christoph Grimlowski vom Fachbereich 71. Anfang 2013 war die Zahl zunächst zwar auf 47 zurückgegangen, war dann aber bis Mai wieder auf 53 Personen angestiegen. Nachdem die Zahl durch Wegzüge, Ausreisen und Abschiebungen auf 42 zurückgegangenen war, betrug sie Anfang Dezember 2013 wieder 63. "Wir rechnen noch mit einigen Zuweisungen", hatte Knorz Ende 2013 angekündigt.

Das bestätigte der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Viebach, da es in Düsseldorf Veränderungen gibt, wodurch für die Stadt Radevormwald ohne größeres Aufnahmequartier weitere Zuweisungen erfolgen könnten. Auf Nachfrage von Dr. Jörg Rieger (SPD) erklärte der Fachbereichsleiter, dass die Aufgabe, Asylsuchende aufzunehmen, eine Pflichtaufgabe der Kommune sei. Untergebracht sind in der Stadt Asylsuchende aus 23 Nationen, mit sehr unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und natürlich auch verschiedenen Glaubensrichtungen und Lebenserfahrungen. "Daraus ergeben sich immer wieder neue Umbelegungsnotwendigkeiten", sagt Knorz. Im Oberbergischen Kreis gab es 2011 genau 154 Anträge, im vergangenen Jahr 234 und in diesem Jahr zwischen 581 und 819 im Kreis Untergebrachte, was den steigenden Trend an Zuweisungen in die Kommunen des Kreises beweist.

Die Verwaltung glaubt aber, bis Ende Januar oder Februar mit den vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten auszukommen. "Oft bekommen wir die Ankündigungen über neue Zuweisungen sehr kurzfristig", sagt Grimlowski. Restkapazitäten wären da sehr schnell sehr knapp. Verschiebungen seien seiner Ansicht zwar möglich, das würde aber immer auch die Wohnsituation in den Wohnungen verschlechtern, weil mehr Menschen auf engstem Raum zusammenleben müssten.

Zu neuen Wohnungen sagt Knorz, dass seinen Fachbereich manchmal Anfragen zur Belegung von Wohnungen erreichen. Knorz appelliert an die Bevölkerung, Wohnungen zur Verfügung zu stellen und an die Politik, Haushaltsmittel mit einem Sperrvermerk freizugeben, weil die Mittel 2014 gebraucht würden.

Knorz berichtet auch von regelmäßigen Gesprächen mit großen Wohnungsgesellschaften. Manchmal sei zu hören, dass freie Wohnungen für Asylbewerber nicht zur Verfügung gestellt würden. "Ich muss deren Möglichkeiten aber auch dahin einschränkend erläutern", sagte Knorz, weil Asylbewerber in Sozialwohnungen nicht untergebracht werden dürfen. Man versuche, die Asylbewerber möglichst innerstädtisch und zentral unterzubringen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort