Heute ist der Tag der Blockflöte Ein unterschätztes Instrument entdecken

Radevormwald · Musikschullehrer Da-Yong Zhang und seine Schülerin Amelita verraten, was an dem Instrument besonders ist.

 Blockflötenlehrer Dayong Zhang (53) mit seiner Schülerin Amelia Dombrowski (10).   Foto: Jürgen Moll

Blockflötenlehrer Dayong Zhang (53) mit seiner Schülerin Amelia Dombrowski (10). Foto: Jürgen Moll

Foto: Moll/Jürgen Moll

Der heutige Tag der Blockflöte gehört seit 2007 zu den außergewöhnlichen Ehrentagen des deutschen Kalenders. Die Musikschule hat gestern die ersten Unterrichtsstunden auf der Blockflöte für 2019 abgeschlossen und den Einstieg in das neue Jahr genutzt, um das historische Instrument zu würdigen. Musiker Da-Yong Zhang ist der einzige Lehrer der Musikschule, der Blockflöte unterrichtet. Er begrüßt jede Woche drei Schüler in seinen halbstündigen Einzelstunden, um das Instrument und seine Schüler zu fördern und dafür zu sorgen, dass die Blockflöte nicht in Vergessenheit gerät.

Drei Musikschüler im Fach Blockflöte sind für die Rader Musikschule wenig im Vergleich zu den vergangenen Jahren. „Das Instrument ist in den Hintergrund geschoben worden, weil viele Kinder heutzutage direkt ein komplexeres Instrument, wie das Klavier oder Gitarre, erlernen und die Vorbereitung durch die Blockflöte überspringen. Außerdem wird das Instrument oft unterschätzt. Wer Blockflöte allerdings richtig spielt, wird seine Zuhörer in großes Staunen versetzen“, sagt Da-Yong Zhang.

Von vielen Eltern wird die Blockflöte als Einstiegsinstrument genutzt. Das liegt nicht nur an den relativ geringen Anschaffungskosten. „Die Blockflöte erfordert keine großen körperlichen Voraussetzungen. Ein kleiner Körper, mit relativ geringem Atemvolumen, kann die Blockflöte schon zum Klingen bringen“, sagt Da-Yong Zhang. Er selber hat früh angefangen Blockflöte zu spielen und die Faszination für das Instrument, das seit prähistorischer Zeit von Menschen genutzt wird, nicht verloren. Obwohl die Oboe sein Hauptfach ist, glaubt er an die Blockflöte.

Bert Fastenrath, der Leiter der Musikschule, findet die Blockflöte als Einstieg in die Musik ideal. „Kinder erlernen auf diesem Instrument die Grundlagen. Sie lernen Noten lesen, können Melodien erkennen und alle Facetten von Kompositionen einschätzen. Die besten Schüler unserer Musikschule habe mit der Blockflöte begonnen und sind später auf ein anderes Instrument umgestiegen“, sagt er.

Die Blockflöte ist eine Längsflöte, die zum Spielen und zur Tonerzeugung vertikal gehalten wird, sie gehört außerdem zu der Klasse der Holzblasinstrumente sowie zu den Schnabelflöten. In der Regel hat eine Blockflöte sieben Grifflöcher, die auch für kleine Kinderhände zu greifen sind. Die Tonerzeugung funktioniert durch einen hölzernen Block im Kopf der Flöte. In der Familie der Blockflöte gibt es verschieden Tonstufen. So gibt es zum Beispiel die Sopranblockflöte, aber auch die Alt- oder Tenorblockflöte.

Die zehnjährige Amelita spielt seit über vier Jahren Blockflöte und versucht jeden Tag zu üben. Auch sie will irgendwann auf ein anderes Instrument umsteigen. Wie genau ihre musikalische Reise weitergeht, weiss sie allerdings noch nicht. „Das muss ich mir noch überlegen, aber Blockflöte macht mir immer noch Spaß“, sagt die Grundschülerin. Zu jeder Unterrichtsstunde bringt sie ihre Notenbücher mit, aus denen sie Tonleiter und Kinderlieder erlernen kann. Die Schüler von Da-Yong Zhang wissen, dass jedes Instrument Fleiß benötigt. „Ohne regelmäßiges Üben und Begeisterung kann man auch keine Blockflöte spielen“, sagt der Musiklehrer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort