Kirchenmusik in Radevormwald Eine Zeitreise mit dem Posaunenchor

Dahlerau · Der Posaunenchor Keilbeck spielte am Samstag sein letztes Jahreskonzert. Ende des Jahres löst sich der Chor auf.

 Der Keilbecker Posaunenchor gab in der Kirche der evangelischen Kirche am Siedlungsweg sein letztes Jahreskonzert.

Der Keilbecker Posaunenchor gab in der Kirche der evangelischen Kirche am Siedlungsweg sein letztes Jahreskonzert.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Kirche der evangelischen Kirchengemeinde Dahlerau war am Samstagnachmittag voller als sonst. Viele Menschen waren gekommen, um dem letzten Jahreskonzert des Posaunenchors Keilbeck zu lauschen. Chorleiter Thomas Klöckner freute sich über dieser Wertschätzung seiner Arbeit und die seiner Musiker. Mit dem Jahreskonzert reiste der Bläserchor noch einmal durch die vergangenen Epochen, warf einen Blick zurück und erinnerte damit auch an bewegende Momente in der Geschichte des Chores. Der Konzerttitel „Vorhang“ wies auf das Finale des Chores hin.

Mit einer „Suite“ aus dem Barock eröffnete der Chor den musikalischen Nachmittag heiter und blieb diesem Ton auch in der Renaissance treu. Die Komposition des Italieners Andrea Gabrieli „Ricercare del duodecimo tuono“ erfüllte das Kirchenschiff. Besonders gut sind für Blechbläser die „Renaissance Dances“ geeignet, von denen der Chor fünf spielte. Gegründet wurde der Chor 1863 in der Zeit der Romantik. „Wir haben Gottesdienste begleitet und zu besonderen Festen gespielt. Unsere Jahreskonzerte sind unter meiner Leitung zu einer Tradition geworden“, sagt Thomas Klöckner, der den Chor seit 32 Jahren leitet. Für ihn waren diese Jahre eine schöne Zeit, an die er oft zurückdenken wird. „Es waren bewegende Jahre.“

Thomas Klöckner hat den Posaunenchor Keilbeck zu einem anspruchsvollen Chor gemacht, der auf einem sehr hohen Niveau spielt. Das bewiesen die Musiker Katja Okrus, Alexander Klöckner, Udo Müller, Matthias Scheler, Volker Meskendahl und Martin Hecker mit der Unterstützung von Schlagzeuger Marcus Strunk und Thomas Klöckner am Samstag besonders bei der „Fuge d-moll“ von Franz Schubert. „Der Leidensweg der Blechbläser kennt keine Grenzen, und wir haben auch mühsame Stücke wie dieses besiegt“, sagt der Chorleiter. Nach dieser Herausforderung wurde das Jahreskonzert modern. Nach „Break the Rule“ und klanghaften Melodien, spielte der Chor mit „Best Memories“ eine Ballade und kam damit zu dem Ruhepunkt des Konzertes. Mit einem Blick zurück sollte der Nachmittag aber nicht zu Ende gehen, denn Thomas Klöckner entlässt sein Publikum lieber mit einem beschwingten Gefühl in den Rest des Tages. Die Jazz-Stücke „Give me oil in my lamp“ und „As Time goes by“ begeisterten das Publikum, das Konzert endete mit Standing Ovations.

Die Gemeindeglieder der evangelischen Kirche Dahlerau werden ihren Posaunenchor vermissen. „Wir haben immer gerne für die Gemeinde gespielt“, sagt Musikerin Katja Okrus. Im Verlauf des Jahres wird der Posaunenchor weiterhin die Gottesdienste, zum Beispiel zu Weihnachten, begleiten. Die offizielle Auflösung erfolgt Ende des Jahres. Hans-Peter Schimmelpfennig, Mitglied des Presbyteriums, bedankte sich nach dem Konzert bei den Musikern. „Obwohl der offizielle Abschluss noch folgt, ist das heute ein Tag des Wehmuts und ein Einschnitt für unsere Gemeinde. Der Dank bleibt“, sagt er.

Auf Bitten des Publikums spielten die Bläser einen Choral als Zugabe und außerdem das heitere Stück „Mein kleiner grüner Kaktus“, zu dem alle begeistert mit klatschten. Der Posaunenchor Keilbeck wird auch nach seiner Auflösung ein wichtiger Teil der Gemeinde und ihrer Geschichte bleiben.

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