Aktion für Kinder in Neuss Die „Projekthelden“ haben Kinder auf dem Kunstradar

Kunst und Kultur sollte allen Heranwachsenden zugänglich gemacht werden. Deshalb hat der gemeinnützige Verein Interkulturelle Projekthelden in Neuss den „Kunstradar“ entwickelt. Im Rahmen dieses Projektes haben Kinder und Jugendliche jedweder Herkunft zwischen 8 und 14 Jahren die Möglichkeit, vielfältige kulturpädagogische Angebote wahrzunehmen.

 Im „Kunstradar“-Workshop der Interkulturelle Projekthelden ging es auch in die Zukunft: mit dem Malen  von Eigenerfindungen.

Im „Kunstradar“-Workshop der Interkulturelle Projekthelden ging es auch in die Zukunft: mit dem Malen  von Eigenerfindungen.

Foto: Interkulturelle Projekthelden/IPH

In der ersten Phase des Kunstradars im Juni 2019 wurden Schnupper- und Einstiegsangebote in Form niedrigschwelliger Wochenendworkshops konzipiert, so dass die Teilnehmenden die Kunstsparten und Medienformen Tanz/Choreographie, Performance/Theater, Upcycling und Videospiel/Design kennenlernen konnten. Die Interkulturellen Projekthelden kooperierten für dieses Angebot mit dem Kulturforum Alte Post und den Maltesern Neuss, so dass Kinder mit Fluchthintergrund die Workshops in professionell ausgestatteten Kursräumen unter Anleitung von Künstlern mitmachen konnten. Dass die Ideen für die Workshops von ehemaligen Teilnehmenden und Mitgliedern des Jugendvorstandes kamen, ist besonders wichtig.

„Wenn wir Kinder wirklich mit Kulturangeboten erreichen und beeindrucken wollen, müssen wir innovativere Ideen entwickeln, die zeitgemäß sind und vor allem aus den Wünschen der Zielgruppe stammen“, sagt Umut Ali Öksüz, Vorsitzender der Interkulturellen Projekthelden.

Verschiedene Künstler wirkten im Juni beim „Kunstradar“ mit. Im Workshop von Choreographin Arnika Riede konnten die Kinder durch verschiedene Tanzbewegungen kleine Moves erlernen. Auch für Teilnehmende mit körperlichen Einschränkungen war die Teilnahme möglich, so dass abschließend eine sehr diverse Gruppe gemeinsam tanzte und sich bewegte.

Mit Theaterpädagogin Franziska Leminski lernten die Heranwachsenden im Performance-Workshop alles über Körpersprache, Mimik, Gestik, Nähe und Distanz. Die Kinder merkten schnell, dass es gar nicht so einfach ist, auf Kommando Gefühle zeigen zu können. Doch auf eine spielerische Art und Weise entdeckten sie während des Workshops neue Ausdrucksformen.

Künstlerin Angelika Vienken setzte den Fokus in ihrem Workshop auf bildende Kunst und Upcycling. Aus Acrylfabre, Ton und „altem Zeug“ wurden Äpfel, Birnen, Bananen oder Oktopusse geformt. Hierbei hatten die Teilnehmenden auch die Chance Polaroid-Fotos im Freien zu erstellen.

Der letzte Workshop mit Projektleiter Dennis Palmen drehte sich um das Thema „Gaming und Design“. Die Kinder entwickelten und zeichneten ihr eigenes Raumschiff sowie Weltraummonster und Asteroiden, welche dann digital am Laptop in ein Computerspiel eingebaut wurden. Auch das Spielprinzip und der Schwierigkeitsgrad konnten von den Teilnehmenden bestimmt werden. Zum Abschluss wurde ein Turnier mit dem selbst erstellten Game veranstaltet.

Unterstützt haben alle Workshops Mirac, Jimi und Mirza aus dem Jugendvorstand der Interkulturellen Projekthelden. Gefördert wurde dieses Projekt durch das Bundesministerium des Innern im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Zusammenleben Hand in Hand - Kommunen gestalten“, bei dem unter anderem  die Stadt Neuss und die Interkulturellen Projekthelden 2018 den Preis gewonnen haben und somit das Preisgeld für Kinder mit und ohne Fluchthintergrund investieren konnten.

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