Neuss Run auf Neusser Hochschulen

Neuss · Nur noch acht Jahre bis zum Abitur, der Wegfall von Zivildienst und Wehrdienst – all das wird im nächsten Jahr mehr Abiturienten einen Studienplatz suchen lassen. Die Neusser Hochschulen sehen dem gelassen entgegen.

 Die Unterrichtsräume – hier an der FOM – werden sich im nächsten Jahr wegen der G8-Abschlüsse an den Schulen noch stärker füllen.

Die Unterrichtsräume – hier an der FOM – werden sich im nächsten Jahr wegen der G8-Abschlüsse an den Schulen noch stärker füllen.

Foto: Woi

Nur noch acht Jahre bis zum Abitur, der Wegfall von Zivildienst und Wehrdienst — all das wird im nächsten Jahr mehr Abiturienten einen Studienplatz suchen lassen. Die Neusser Hochschulen sehen dem gelassen entgegen.

Gleich zwei Jahrgänge werden 2013 wegen der Verkürzung des Gymnasiums auf acht Jahre (G8) die Schule abschließen. Allein in Neuss werden dann knapp 1400 junge Menschen mit dem Abiturzeugnis die Schule verlassen. Zum Vergleich: In diesem Jahr sind es 796. Hinzu kommt der Wegfall von Wehrpflicht und Zivildienst. Auch in den Neusser Hochschulen laufen die Vorbereitungen, den erwarteten Ansturm an Interessenten im nächsten Jahr aufzufangen.

"Wir registrieren bereits jetzt einen deutlichen Zuwachs an Bewerbungen", sagt Professor Otto Jockel, Leiter der Hochschule Neuss am Markt. 120 Plätze werden dort pro Jahr vergeben. Für den Studienstart Oktober 2013 liegen bereits 80 Bewerbungen vor, "15 Plätze sind davon schon vergeben", so Jockel. "Wir überlegen, wegen des großen Bedarfs für 2013 etwa 30 bis 60 zusätzliche Plätze zur Verfügung zu stellen." Räumlich sei das kein Problem, es müsse aber noch eine weitere Stelle eingerichtet werden.

Einen verstärkten Zulauf erwartet auch Andreas Haeber, Standortleiter der Europäischen Fachhochschule (EUFH) an der Hammer Landstraße: "Wir haben aber die Kapazitäten, das räumlich und personell aufzufangen." Kürzlich seien bereits zwei neue Studiendekane und eine neue Professorin eingestellt worden.

Auch Armin Bram, Leiter der FOM Hochschule für Oekonomie und Management am Hammfelddamm, betont: "Wir sind in der Region gut aufgestellt." Die FOM profitiere durch den Austausch mit den anderen Standorten in der Region. "Und zum Wintersemester 2012 eröffnet ein neuer Standort in Wuppertal", berichtet Bram, der auch einer weiteren Neusser Hochschule vorsteht, der Hessischen Berufsakademie.

Dort sei der Doppeljahrgang 2013 "kein Thema", denn: "Die Hessische BA wurde erst 2010 in Neuss eingerichtet, daher sind wir hier noch gar nicht ausgelastet." Bram schränkt allerdings ein: Bei dualen Studiengängen, wie sie die Neusser Hochschulen anbieten, liege es nicht allein an den Bildungsinstituten, ob die Zahl der Plätze ausreiche: "Die Wirtschaft muss auch mitziehen", sagt Bram, da parallel zum Studium ein Platz in einem Unternehmen benötigt wird. Aus diesem Grund spricht auch die Hochschule Neuss jetzt gezielt Firmen an, zusätzliche Ausbildungsstellen und Praktikantenplätze einzurichten, so Otto Jockel.

Derweil richtet man sich auch im Regionalzentrum der FernUniversität Hagen im Romaneum darauf ein, dass der Bedarf an individueller Studienberatung steigen wird. "Aber das ist mit unserem Personal zu schaffen", meint Leiterin Gabriele Pucher.

(NGZ/rl)
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