Bürgermonitor in Neuss Antoniusstraße wird zur Tempo-30-Zone

Schlicherum · „Zeitnah“, so schreibt die Verwaltung, soll die Maßnahme umgesetzt werden. Darauf warten viele Anwohner seit Jahren sehnsüchtig, denn sie nervt die aktuelle Variante „50-30-50“ auf der engen Ortsstraße.

 Ein Thema, das Werner Uhde lange beschäftigt hat und demnächst wohl der Vergangenheit angehören wird: Bald soll für die komplette St. Antoniusstraße eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern gelten.

Ein Thema, das Werner Uhde lange beschäftigt hat und demnächst wohl der Vergangenheit angehören wird: Bald soll für die komplette St. Antoniusstraße eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern gelten.

Foto: Wolfgang Walter

Für Werner Uhde ist es ein tägliches Ärgernis und eins, mit dem er sich bereits seit 2015 beschäftigt – die unterschiedlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der St. Antoniusstraße. Los geht es mit 50 Stundenkilometer, nach wenigen hundert Metern müssen sich die Autofahrer an Tempo 30 halten, das allerdings, wie auf dem Verkehrsschild ausgewiesen wird nur von 7 bis 16 Uhr, und dann dürfen sie bis zum Ortsende wieder auf 50 Stundenkilometer beschleunigen.

Uhde und andere Anwohner stellen sich die Frage: Warum? Klar ist, dass die 30-Zone dem an der Straße gelegenen Kindergarten geschuldet ist. Dass aber davor und dahinter wieder 50 Stundenkilometer gefahren werden darf, hält Werner Uhde für vollkommen falsch. „Natürlich beschleunigen die Autofahrer, vor allem dann, wenn sie die grüne Ampel am Ortsausgang sehen. Dann geben so manche sicher nochmal mehr Gas, um die Grünphase noch zu erwischen“, ist sich Uhde sicher.

Was der Schlicherumer auch hofft, ist, dass die St. Antoniusstraße mit einem durchgehenden Tempo-30-Limit nicht mehr regelmäßig als Abkürzung genutzt wird, um so (und eben nicht über die K30) schneller nach Neuss zu gelangen. Ob der Durchgangsverkehr wirklich weniger wird, wird sich zeigen, denn klar ist: Die Schlicherumer bekommen ihre „30er Straße“ – „zeitnah“, wie es etwas wage seitens der Stadtverwaltung formuliert wird.

„Das ist notwendig, um auch die Radfahrer zu schützen“, sagt die SPD-Stadtverordnete Verena Kiechle und betont, dass die Durchgangsstraße so schmal sei, dass man dort keine Radwege anlegen könne. Wie Stadtsprecher Tobias Spange weiter mitteilte, seien bereits vor einem Jahr im Ausschuss für Planung, Stadtentwicklung und Mobilität für mehrere Straßen im Neusser Stadtgebiet die Anordnung von Tempo 40 vorgeschlagen worden. Darunter fielen auch zunächst die St. Antoniusstraße sowie die Rosellener Kirchstraße. Da sich aber auf beiden Straßen bereits längere Abschnitte mit Tempo 30 befinden (wegen Kindertagesstätten oder Schulen) wurde schließlich „in der Besonderheit des Einzelfalls Tempo 30 angeordnet“, so Spange. Das wurde in Rosellen bereits umgesetzt, die Schlicherumer warten noch, angeblich aber nicht mehr lange. „Ich hoffe, dass das bis spätestens Sommer geschehen ist“, sagt Kiechle.

Nichts geändert wird aber an der Radwege-Situation für Radler, die aus Rosellen kommen und nach Schlicherum wollen. Auch dort sieht Werner Uhde wegen der Verkehrsführung eine deutliche Gefahrenzone. Dazu die Stellungnahme der Stadt: „Im Knotenpunkt K20/ K30 (Am Kirchbusch/ St. Antoniusstraße) treffen sich zwei Kreisstraßen in Baulast des Rhein-Kreis Neuss. Der Radverkehr wird an der K30 sowie in der südlichen K20 mittels gegenläufigem einseitigen Radweg und in der Ortsdurchfahrt Schlicherum auf der Fahrbahn geführt. Die Radverkehrsfurten befinden sich im Knotenpunkt im Verlauf der fahrbahnbegleitenden Radwege, so dass der aus Rosellen kommende Radfahrende vor der Ortsdurchfahrt Schlicherum auf der ,falschen Seite‘ ankommt und sich in den fließenden Verkehr einfädeln muss.“ Dies sei aber sowohl hinsichtlich der Sicht als auch aufgrund des Verkehrsaufkommens ohne Schwierigkeiten möglich. Zudem bestünde durch den neu asphaltierten Wirtschaftsweg nördlich der K30 ein direkter Anschluss des Radwegeendes an die Alternativroute um Schlicherum herum.

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