Nachruf auf Heinrich Kronenberg aus Neuss Ein Mann mit vielen Talenten

Uedesheim · Uedesheim trauert um Heinrich Kronenberg, der sich vielfältig im Ort engagierte. Er starb vergangenen Donnerstag kurz vor Vollendung seines 97. Lebensjahres

Das Schützenhaus trägt seinen Namen. Die Benennung war ein Dankeschön des Uedesheimer Bürger-Schützen-Vereins an seinen langjähriges Präsidenten Heinrich Kronenberg, dem auch viele andere Institutionen im Ort zu Dank verpflichtet sind. Denn Kronenberg war ein Gestalter, jemand, der ein kleines Stück Uedesheimer Ortsgeschichte geschrieben hat. Nun muss der Ort Abschied von ihm nehmen. Kronenberg starb vergangenen Donnerstag kurz vor Vollendung seines 97. Lebensjahres. Die Beisetzung erfolgt am Dienstag, 19. April, auf dem Uedesheimer Friedhof. Das Seelenamt wird zuvor um 9.15 Uhr in St. Martinus gelesen.

 Heinrich Kronenberg aus Uedesheim verstarb mit 96 Jahren.

Heinrich Kronenberg aus Uedesheim verstarb mit 96 Jahren.

Foto: Kronenberg

Kronenberg wurde in eine große Familie geboren und blieb immer Familienmensch. Vier eigene Kinder hat er, dazu 13 Enkel und ebenso viele Urenkel. Der Zusammenhalt in dieser Gemeinschaft war es auch, der ihm bis zuletzt ein selbstbestimmtes, wenn auch zurückgezogenes aber gottesfürchtiges Leben ermöglichte. Und im Kreis dieser Familie ist er auch nach nur kurzer Krankheit friedlich eingeschlafen.

Mit seinem Bruder Josef übernahm Heinrich Kronenberg früh den elterlichen Betrieb, der als Hufschmiede und Bauschlosserei in vierter Generation geführt wird und 2019 das 100-jährige Bestehen feiern konnte. Über den Beruf kam er auch zur Metall-Innung, in der er sich ebenso engagierte wie bei der VR-Bank.

Im Ort trieben Heinrich Kronenberg zwei Dinge an: sein Glaube und die Liebe zum Schützenwesen. In der Kirchengemeinde lenkte er mehr als 40 Jahre die Geschicke des Kirchenchores und belebte 1988 die Matthias-Bruderschaft neu. Die pilgert seitdem wieder jedes Jahr an Pfingsten zum Grab des Heiligen Matthias nach Trier und konnte 2020 ihre 250-Jahr-Feier begehen.

Zum Schützenwesen fand Heinrich Kronenberg 1948, zunächst als Reiter. Er war Grenadieradjutant, später Major, von 1977 bis 1995 Schützenpräsident aber eben auch Schützenkönig des Jahres 1961/62. Seine Familie sagt, er sei ein Menschenfischer gewesen. Sicher war Heinrich Kronenberg aufrichtig – und ein Mann mit vielen Talenten.

(-nau)
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