Integrationslauf und Fest der Kulturen in Neuss Integration leben – sportlich und kulturell

Neuss · Erstmals fanden das „Fest der Kulturen“ und der Integrationslauf als Gemeinschaftsveranstaltung statt. Zugleich markierte sie den Start der Interkulturellen Woche.

 Der Integrationslauf fand zusammen mit dem Fest der Kulturen statt. David Uwumwose war beim Jungenlauf (ab 2011) erfolgreich.

Der Integrationslauf fand zusammen mit dem Fest der Kulturen statt. David Uwumwose war beim Jungenlauf (ab 2011) erfolgreich.

Foto: Andreas Woitschützke

Auf dem Gelände der Ludwig-Wolker-Sportanlage vermischt sich der Geruch von indischen „Samosa“-Teigtaschen mit den Gitarrenklängen des in Neuss beheimateten spanisch-kubanisch-brasilianischen Projekts „Rumba Gitana“ von Daniel de Alcalá. In einer Musikpause begeben sich nebenan 46 „Bambini“-Mädchen im Alter von sieben bis neun Jahren auf ihre Stadionrunde. „Die Kombination von Sport und Kultur passt wunderbar“, freut sich Giorgios Arvanitidis, Zweiter Vorsitzender der DJK Rheinkraft.

Erstmals haben sein Verein, Ausrichter des vierten Neusser Integrationslaufs, und der Arbeitskreis Integration und Migration der Stadt, der das „Fest der Kulturen“ zum elften Mal organisiert, ihre Veranstaltungen zusammengelegt. „Viele, die bei unserem Lauf dabei sind, wirken auch beim Fest der Kulturen mit – also ist die Gemeinschaftsveranstaltung heute eine gelungene Verknüpfung, von der beide Seiten profitieren“, sagt Arvanitidis. In der Tat war der Andrang auf der Sportanlage allerorts trotz wolkenverhangenem Himmel groß – sowohl an der Laufstrecke, an der Hüpfburg und beim „Bullenreiten“ als auch am Essensstand der Alevitischen Gemeinde, an den Info-Ständen des „Raum der Kulturen“ und den Sozialverbänden sowie vor der Showbühne. „Kultur und Sport zusammenzubringen ist auch eine Form der Integration“, sagte Edona Tahiri vom Integrationsamt der Stadt. Ein Lauf sei zudem ein gutes Bild für den Prozess von Integration. „Man muss sich anpassen und manchmal auch Hürden überwinden.“

Die Zahl der Teilnehmer der unterschiedlichen Kategorien des Integrationslaufs „kratzt an der 500er Marke“, meldete die DJK Rheinkraft schon am frühen Nachmittag, als das Zeitfenster für Nachmeldungen für den am stärksten besetzten Fünf-Kilometer-Laufs noch offen war. In die Starterriege reihte sich traditionell auch der CDU-Landtagsabgeordnete Jörg Geerlngs ein. Ebenfalls gemeldet hatten Sascha Karbowiak und Rosemarie Franken-Weyers von der SPD, berichtete Giorgios Arvanitidis von der DJK Rheinkraft.

Als Schirmherr des Integrationslaufs ließ es sich Bürgermeister Reiner Breuer nicht nehmen den Startschuss für die Fünf-Kilometer-Schleife Richtung Gnadental zu geben. „Es ist toll das Motto ,Integration läuft‘ hier live zu sehen“, sagte Breuer. „Wir bringen mit Sport und Kultur zwei Bereiche zusammen, die sozialen Zusammenhalt in der Stadt gleichermaßen fördern.“

Mit der Gemeinschaftsveranstaltung auf der Ludwig-Wolker-Anlage, die mit einem bunten Fest und Musik der Düsseldorfer Reggae- und Global Groove-Band „Betrayers of Babylon“ endete, startete in Neuss die bundesweit begangene Interkulturelle Woche.

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