Kulturforum Alte Post in Neuss Team der Neusser Musicalwochen arbeitet an einer Eigenproduktion

Neuss · Manege frei: Die Vorbereitungen für die Neusser Musicalwochen nehmen Fahrt auf. Noch etwas mehr als einen Monat haben die Teilnehmer Zeit, ihr Stück einzustudieren. Das hat in diesem Jahr eine besondere Geschichte.

Am Freitag, 19. August, ist dann die Premiere im Kulturforum Alte Post, an acht weiteren Terminen im August und September wird das Musical zu sehen sein. Gezeigt wird „This is me – der Vorhang fällt“, eine Eigenproduktion, die die jungen Darsteller gemeinsam mit dem neu gebildeten Leitungsteam entwickelt haben. Tina Bundkirchen (Kostüme), Stefanie Lenz (Choreographie), Dennis Palmen (Regie und Koordination) sowie Jannik Münstedt und Eddy Schulz (beide musikalische Leitung) haben sich dabei für einen partizipativen Ansatz entschieden. Das heißt: Die jungen Darsteller konnten bei der Stückentwicklung mitwirken.

 In dem neuen Stück geht es in die Welt des Zirkus.

In dem neuen Stück geht es in die Welt des Zirkus.

Foto: Christoph Krey

Lediglich einen groben Rahmen gab das Leitungsteam vor. „Von Anfang an war klar, dass wir die Handlung in einem Zirkus spielen lassen wollen“, erzählt Palmen, „auch die Musikauswahl fiel schnell auf Lieder von „The Greatest Showman“. An zwei Workshopwochenenden brachten die Darsteller dann ihre eigenen Wünsche ein und entwickelten in Kleingruppen die Figuren. Daraus habe sich nach und nach das Drehbuch zusammengesetzt, erzählt Palmen. „Wir standen permanent im Austausch mit den Darstellern. Es war eine zeitintensive Arbeitsphase“, sagt er. Entstanden ist dabei eine Handlung, die hinter die schillernden Zirkus-Kulissen blickt: Direktorin Cleo und ihr Ensemble haben finanzielle Schwierigkeiten. Als dann auch noch die Tochter den Zirkus verlassen möchte, ist die Existenz der Truppe in Gefahr.

„Dadurch, dass die Teilnehmer, das Stück mit entwickelt haben, können wir direkt mit den Proben beginnen und müssen die Handlung und Rollen nicht erst erklären“, sagt Palmen. Hinzu kommt, dass viele genau die Rolle übernehmen, die sie sich zuvor ausgedacht haben. In den Ferien beginnen die Einzelproben, danach geht es für das Team in die intensive Phase.

22 junge Darsteller im Alter von 16 bis 30 Jahre wirken an der Produktion mit. „Zehn von ihnen sind zum ersten Mal bei den Musicalwochen dabei“, sagt Palmen, „sie haben aber schon bei anderen Formaten der Musikschule oder der Alten Post mitgewirkt.“ Seit Jahrzehnten hat sich die Kooperation zwischen den beiden Kulturinstituten bewährt (in diesem Jahr werden sie gefördert durch das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona): Ziel ist es, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine vorberufliche Orientierung zu geben, in dem sie auf professionelle Weise verschiedene Berufe aus dem Kulturbereich kennenlernen. Palmen schätzt, dass sich etwa die Hälfte der Mitglieder für eine solche Laufbahn interessieren. „Die anderen nehmen aus dem Projekt Soft-Skills mit, die sie im Berufsleben brauchen können“, sagt er.

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