Freiwillige Feuerwehr Neuss Krankenschutz für die freiwillige Feuerwehr

Neuss · Die Stadt will schon ab August das Ehrenamt versichern und den Dienst in der Wehr damit attraktiver machen. Das Thema soll in der Ratssitzung am 16. Juni abschließend behandelt werden.

Um den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr attraktiver zu machen, will die Stadt jetzt Geld in die Hand nehmen. Gut 72.000 Euro jährlich sollen aufgewendet werden, um für die etwa 300 ehrenamtlichen Einsatzkräfte eine betriebliche Krankenversicherung abzuschließen. Das gab es so noch nie.

Weil Vertragsbeginn schon am 1. August sein soll, wurden die Mitglieder des Hauptausschusses von Ordnungsdezernent Holger Lachmann jetzt schriftlich über den aktuellen Sachstand informiert. Auf die Tagesordnung des Rates soll das Thema am 16. Juni gebracht werden. Dann liegen auch die Ergebnisse einer europaweiten Ausschreibung vor, mit der die Stadt derzeit ein Versicherungsunternehmen für dieses Angebot sucht.

Zuvor war mit der Freiwilligen Feuerwehr über Eckpunkte eines Versicherungsschutzes gesprochen worden. Demnach soll jedes aktive ehrenamtliche Mitglied ein Jahresbudget von maximal 600 Euro ausschöpfen können – vor allem für Sehhilfen und Zahnersatz. Optional könnten noch Kosten für Hörgeräte, Hilfsmittel (vom Blutdruckmessgerät bis zur Prothese ), Heil-, Arznei- und Verbandmittel oder Besuche beim Heilkpraktiker kommen. Das, so Lachmann, hänge vom Ergebnis der Ausschreibung an. Diese optionalen Leistungen würden bei der Beurteilung der Angebote eine Rolle spielen.

Die Idee einer betrieblichen Krankenversicherung für das Ehrenamt war vor zwei Jahren geboren worden. Damals wurde auch die Möglichkeit diskutiert, für die Aktiven eine so genannte Feuerwehrrente anzusparen. Diese Option wurde aber am Ende verworfen und die Verwaltung gebeten, alternativ Umfang und Finanzierung einer Krankenversicherung zu prüfen.

Um den freiwilligen Dienst in der Feuerwehr attraktiver und diese damit dauerhaft leistungsfähig zu machen, hatte die Stadt 2018 ein Bündel von Anreizen geschnürt. Das reicht von der Übernahme der Kosten, wenn jemand einen Lkw-Führerschein machen will, über Sportangebote bis zur Bezuschussung von Nichtraucherkursen. Zudem soll die aktive Mitgliedschaft in der Wehr bei Immobilienvergaben der Stadt und ihrer Tochterunternehmen positiv berücksichtigt werden

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