Nach dem Kappessonntagszug in Neuss Anzeige gegen Polizei nach Markt-Einsatz

Neuss · Die Szenen, die sich nach dem Karnevalszug durch die Stadt auf dem Markt ereigenteten, beschäftigt Tobias K. weiterhin. Nun hat er Anzeige gegen die Polizei erstattet.

 (Symbolfoto)

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Foto: dpa/Friso Gentsch

Der Kappessonntag ist längst vorüber – und dennoch beschäftigten Tobias K. die Szenen, die sich nach dem Zug durch die Innenstadt auf dem Markt ereigneten, weiterhin. Noch immer sind die Spuren des Abends an seinem Kopf zu sehen. Der 23-Jährige trug eine Platzwunde und ein kleines Veilchen am linken Auge davon. Polizisten hätten ihm diese Verletzungen zugefügt, sagt er. Mittlerweile habe er Anzeige gegen die Polizei erstattet.

Eigentlich habe er nur eine Auseinandersetzung zwischen zwei Bekannten schlichten wollen. Als Tobias K. die Schubserei unterbinden wollte, sei er von mehreren Beamten zu Boden gerissen und fixiert worden. „Mein Kopf wurde auf den Asphalt gedrückt. So kamen die Kopfverletzungen zustande“, sagt er. Mehr als eine halbe Stunde sei er von mehreren Beamten fixiert worden. Ein weiterer Karnevalist, der namentlich nicht genannt werden möchte, hat am Mittwoch unserer Redaktion mitgeteilt, dass auch er eine Online-Anzeige gegen die Polizei erstattet hat. Er trug Verletzungen am Hals davon.

Eine Frau, die sich ebenfalls auf dem Markt aufhielt, behauptet, dass ihr Freund durch das Fixieren der Polizei so schwer am Finger verletzt wurde, dass er in die Uniklinik Düsseldorf gebracht werden musste. Es sei unklar, ob die Fingerkuppe je wieder nachwächst. Diese Verletzung ist der Polizei nicht bekannt, wie Polizeisprecherin Diane Drawe mitteilte. Sie bestätigte hingegen die erstattete Anzeige von Tobias K. und eine weitere Online-Anzeige. Ob ein Zusammenhang zwischen der Durchsetzung des Platzverweises und einer möglichen Verletzung besteht, sei Gegenstand anstehender Ermittlungen.

(jasi)
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