Wiedereröffnung nach drei Jahren Museum des Heimatvereins Norf hat Erfolg im Kampf um römische Funde

Neuss · Wenn das Museum des Heimatvereins Norf am kommenden Sonntag wieder öffnet, sind auch Fundstücke aus der Römer- und Merowingerzeit dabei.

Zur Wiedereröffnung des Heimatmuseums im alten Norfer Rathaus zeigt der Heimatverein auch Modellbauarbeiten von Manfred Hemmersbach.

Zur Wiedereröffnung des Heimatmuseums im alten Norfer Rathaus zeigt der Heimatverein auch Modellbauarbeiten von Manfred Hemmersbach.

Foto: Heimatverein

Es war mühsam, aber es hat sich gelohnt: Wenn am Sonntag nach drei Jahren Pause das kleine Museum des Heimatvereins Norf im alten Rathaus zum ersten Mal wieder öffnet, kann die Truppe um Kurt Königshofen auch wieder Funde aus römischer und der frühmittelalterlichen Zeit der Merowinger-Zeit zeigen. Blickfang der Ausstellung sind allerdings die detailgetreuen Nachbildungen von Waggons und Lokomotiven aus der Dampflok-Ära, maßstabsgetreu aus Pappe nachgebaut von Manfred Hemmersbach.

Die römischen und fränkischen Grabungsfunde, meist aus dem Nachlass des Landwirtes und Heimatforschers Josef Zillikens, waren dem Heimatverein 2019 zunächst als Dauerleihgabe überlassen worden. Allerdings seien die Exponate von Verantwortlichen der Unteren Denkmalbehörde nur Monate später eingezogen und im Depot der Stadt im Taubental eingelagert worden. Ein Argument sei gewesen, erinnert Königshofen, dass die Exponate in den Schauvitrinen, die der Heimatverein eigens dafür angeschafft hatte, nicht sicher genug seien. Zudem sei nicht erwiesen, gibt Königshofen ein weiteres Argument wieder, dass die Funde einen unmittelbaren Bezug zu Norf haben. Erst durch mehrmalige Intervention und durch die Unterstützung von Bürgermeister Reiner Breuer sei es gelungen, die Fundstücke wieder frei zu bekommen. Die Vitrine werde nun neu bestückt, werde aber, so Königshofen, über Tonscherben und Urnen hinaus weitere interessante Fundstücke zeigen.

Weil Dinge, die schon einmal zu sehen waren, vielleicht nicht ausreichen, um die Neugierde der Norfer zu wecken, wurde zur Wiedereröffnung Manfred Hemmersbach um Unterstützung gebeten. Er wird am Sonntag – weil Polizeiposten und Bürgeramt geschlossen sind – auch im Vorraum des Museums eine kleine Sonderausstellung zeigen. Neben seinen Modellen im Maßstab 1:20, in denen zum Teil 100 Arbeitsstunden und mehr stecken, sind  auch Plakate zu sehen, die an das vor 17 Jahren gefeierte Jubiläum zum 150. Jahrestag der Einweihung des Norfer Bahnhofes erinnern. Der steht inzwischen unter Denkmalschutz.

Der Heimatverein mit seinen mehr als 450 Mitgliedern hat in der Vergangenheit nicht nur wegen der Sanierung des Norfer Wasserturms von sich reden gemacht, sondern sich auch für den Erhalt des Norfer Rathauses stark gemacht. Nach dessen Rettung erhielt der Verein die Möglichkeit, ein eigenes Museum aufzubauen. Mit seinem „Wohnzimmercharakter“ war es aber zu klein, um die in Coronazeiten geforderten Abstände einhalten zu können. So wurde es geschlossen. Nun geht am Sonntag (15.) von 14.30 Uhr bis 17 Uhr der Betrieb wieder los. Danach soll das Museum an jedem dritten Sonntag im Monat geöffnet haben.

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