Neuss Ein Spielplan voller Sehnsucht

Neuss · Das Theater am Schlachthof präsentiert in der nächsten Saison eine Mischung aus Revuen, Klassikern, Experimenten, Comedy und Kabarett. Zudem wird ein neues Jugendensemble gegründet.

 Futuristisch wird es im Theater am Schlachthof in der nächsten Saison zugehen – etwa mit dem Musical "Raumpatrouille – Der Kampf um die Sonne".

Futuristisch wird es im Theater am Schlachthof in der nächsten Saison zugehen – etwa mit dem Musical "Raumpatrouille – Der Kampf um die Sonne".

Foto: S. zeller

4000 Besucher, 32 Vorstellungen – alle Erwartungen hat die erfolgreiche Schlagerrevue "Petticoat und Minirock" längst übertroffen. "Wir haben lange überlegt, was darauf folgen könnte", sagt Reinhard Mlotek, Geschäftsführer des Theaters am Schlachthof (TaS). Das Ergebnis ist das Musical "Raumpatrouille – Der Kampf um die Sonne", mit dem das Theater gleich zu Beginn der kommenden Spielzeit Geschichten rund um die frühe deutsche Sci-Fi-Serie erinnert und an die schrägsten Lieder seit den 60er Jahren.

"Sehnsucht" ist das Thema der kommenden (18.) Spielzeit des Theaters an der Blücherstraße. Dabei geht es immer wieder vor allem auch um Liebe, die "Gut gegen Nordwind" ist, so der Titel eines Stücks nach dem Bestseller von Daniel Glattauer. Verblüffende Wendungen gibt es in den zwei Stücken von und nach Pedro Almodovar, die das Theater auf die Bühne bringt: "High Heels – Die Waffen einer Frau" und "Patty Diphusa" erzählen Geschichten, in denen eigentlich niemand der ist, der er vorgibt zu sein. Fritz Haarmann, Massenmörder in den 1920er Jahren, und sein Aufstieg zum Medienstar sind Thema eines Stücks von Robert Heinle. Und mit Goethes "Leiden des jungen Werther" und Shakespeares "Lustigen Weibern von Windsor" fehlen auch die Klassiker im Programm der kommenden Spielzeit nicht.

Dafür, dass auch Comedy und Kabarett im Spielplan gut vertreten sein werden, sorgen gleich zwei Festivals. Zum einen das Sommerkabarett, mit dem das Theater an die erfolgreichen Programme der vergangenen Jahre anknüpft und am ersten Septemberwochenende Peter Vollmer, Nessi Tausendschön, Wolfgang Nitschke und Anka Zink präsentiert. Und zum anderen das Festival "Kultur braucht Kulturen" mit sechs Terminen im Oktober.

Mit Jens Neutag, Martin Maier-Bode und Sabine Wiegand fehlen die traditionellen Highlights so wenig im Programm wie Stunksitzung, "Opossum Nikolaus-Show" und andere Klassiker des TaS. Und freilich hat das Theater auch für die kleinen Zuschauer spannende Geschichten zu bieten, neben Otfried Preußlers "Die kleine Hexe" und "Das kleine Gespenst" bringt das TaS mit Astrid Lindgrens "Die Brüder Löwenherz" eines der schönsten Kinderbücher auf der Bühne.

In gleich drei Projekten geht das Theater in der kommenden Spielzeit eher experimentelle Wege: Zum einen startet ein neues Jugendensemble, für das noch engagierte junge Theaterfans ab 16 Jahren gesucht werden. "Haram" ist der Titel eines Stücks von Ad de Bont, das die Geschichte einer marokkanischen Familie zwischen zwei Kulturen und bei der Suche nach der eigenen Identität erzählt. "Wurzeln" heißt ein weiteres Bühnenprojekt, in dem Reinhard Mlotek die Geschichte seiner Freundschaft mit dem im Januar verstorbenen Hausfotografen Jü Walter erzählt.

(NGZ)
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