Schwimmfreunde-Vorsitzender Thomas Goetzens Rheurdt ohne Hallenbad – undenkbar

Thomas Goetzens gehört zu den „Rettern“ des einst von Schließung bedrohten Bads.

 „Das Hallenbad ist Teil unserer aller Familien“, sagt Thomas Goetzens, Vorsitzender der Schwimmfreunde Rheurdt.

„Das Hallenbad ist Teil unserer aller Familien“, sagt Thomas Goetzens, Vorsitzender der Schwimmfreunde Rheurdt.

Foto: Ralf Hohl (hohl)/Hohl, Ralf (hohl)

Das Rheurdter Hallenbad ist eine Erfolgsgeschichte, die eng mit ihren engagierten Machern verbunden ist – wie Thomas Goetzens. Der 49-Jährige ist Vorsitzender der Schwimmfreunde Rheurdt. Zusammen mit vier Vorstandskollegen hat er das Hallenbad vor der Schließung bewahrt.

Turbulenzen kündigten sich für das beliebte Hallenbad ab 2010 an. „Nach den Sommerferien erfuhren wir, wie konsequent der Sparplan für die Gemeinde Rheurdt aussehen würde“, erinnert sich Goetzens. Dem Hallenbad, das für die örtlichen Mitglieder der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und andere Wassersportbegeisterten Heimat war, drohte das Aus. „In der damaligen Finanz- und Wirtschaftskrise wurde in den Kommunen sogar jeder Kopierer auf den Prüfstand gehoben“, so Goetzens, der einen guten Teil seiner Jugend bei der DLRG erlebte, anderen das Schwimmen beibrachte. „Ich konnte mir eine Schließung überhaupt nicht vorstellen. Auch das Angebot, in Kamp-Lintfort zu trainieren, war für mich nicht unvorstellbar. Das hätte auch unsere DLRG nicht überlebt.“

Er fand Mitstreiter, darunter Willi Mölders, die sich für die Hallenbadrettung einsetzten. Der Alpener Schwimmverein, der das Alpener Hallenbad in Eigenregie führt, unterstützte mit Fachwissen. Auch die Vorgabe der Gemeinde Rheurdt, bei der Umsetzung eines Betreiberkonzeptes mindestens 500 Mitglieder vorzuweisen, erfüllte sich prompt. „Unsere Mitglieder waren damals unsere sichere Basis“, so Goetzens. Im Mai 2011 gründete sich offiziell der Verein Schwimmfreunde Rheurdt. Goetzens wurde Vorsitzender. „Ich habe ‚ja‘ gesagt, als ich gefragt wurde“, so der dreifache Vater.

In Windeseile wurde ein Konzept mit Sanierungsmaßnahmen erarbeitet und dem Rat vorgelegt. „Eine sehr stressige Zeit für uns und unsere Familien.Wir haben viele Stunden mit der Planung verbracht.“ Das Team bewies Nervenstärke, Weitblick und investierte Herzblut. Ein Gutachten zur Bausubstanz des Bades gab den roten Faden bei der Sanierung vor. Dass das Projekt so erfolgreich sein würde, ahnte kaum einer. Heute haben die Schwimmfreunde 1600 Mitglieder. Die Kurse sind ausgebucht, die DLRG-Mannschaft holt Pokale, andere Vereine nutzen das Bad. Schritt für Schritt wurde saniert. 2015 erfolgte der Einbau eines Blockkraftheizwerkes. Für 2021 steht die Sanierung von Dach und Decke an. Fördermittel des Landessportbunds sind beantragt. Seit 2016 ist der Verein Eigentümer und auf sicheren Bahnen.

Ja, Thomas Goetzens würde sich wieder für die Rettung des Hallenbades entscheiden, „weil unser Team stimmt. Wir sind eine schlagfertige Truppe, die gut arbeitet und in die jeder gleich viel einbringt. Das Hallenbad ist Teil unserer aller Familien.“

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