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Nettetal Farfarello: Musikzauber in Hinsbeck

Nettetal · Leidenschaft pur brodelte am Freitagabend im Zirkuszelt der Hinsbecker Jugendherberge, als die Gruppe Farfarello auf Einladung des Kulturkreises der Wirtschaft in Nettetal gastierte. "Wie Sie wissen sind im Zelt immer besondere Veranstaltungen, wie sie sonst in Nettetal nicht zu erleben sind", kündigte Karl Fleuth das Programm "Zwischen Zauberei und Wahnsinn" als Leckerbissen für Freunde nicht alltäglicher Musik an.

 Farfarello bot Freitagabend im Zirkuszelt der Hinsbecker Jugendherberge ein energiegeladenes Feuerwerk aus Jazz, Folklore und Hardrock.

Farfarello bot Freitagabend im Zirkuszelt der Hinsbecker Jugendherberge ein energiegeladenes Feuerwerk aus Jazz, Folklore und Hardrock.

Foto: Busch

Im 30. Jahr der Band entzündeten deren Gründer Mani Neumann und Ulli Brand mit Schlagzeuger Charly T und Bassist Joschi Kappl ein energiegeladenes Feuerwerk aus einer Mischung von Jazz, folkloristischen Elementen, Hardrock-Einflüssen, sphärischen Klängen und markanten Grooves. Gesanglich unterstützt wurde das Quartett durch Sängerin DIA, die bis vor zwei Jahren als Klaudia Zimmermann in Nettetal wohnte und in einem früheren Konzert dem Publikum zum "Hautnah" auf Burg Bocholt bereits einheizte.

Lichtkünstler Jörg Rost setzte Farfarello unter der Sternenkuppel ins rechte Licht. Mani Neumann ist schon eine Klasse für sich – fern ab der gängigen Vorstellung eines Geigers. Er lässt sein Instrument singen, seufzen, sehnsuchtsvoll in die Höhen gleiten, aber noch viel öfter feurig jubilieren und rhythmisch markant explodieren. Der Mann gibt alles. Er spielt mit absoluter Leidenschaft und gnadenlosem Körpereinsatz. Er prescht vor, inszeniert sein Spiel dramatisch, aufwühlend und kann dann so unvermutet zart auftreten. Die Augen oft geschlossen, Zähne zeigend, doch nicht verbissen zelebriert er mit den Bandkollegen Eigenkompositionen zum Thema "Glück", wagte aber auch einen Ausflug zu Mendelssohn-Bartholdys Violinkonzert. Natürlich nicht brav und im gewohnten Gewand, sondern atemberaubend robust und doch virtuos. Natürlich war der Musiker bald schweißgebadet, sein zum Pferdeschwanz gebundenes Haar zerzaust.

Wie er, so war auch die Gruppe immer wieder für Überraschungen gut: Dramatisch glühende Passagen trafen unvermutet auf leichte Pizzicati im Dialog der Instrumente. Als Neumann die Geige gegen Piccolo- und Altflöte eintauschte, vibrierte das Zelt in sphärisch entrückten Klangbildern. Zum mazedonischen Stück brachte die Band orientalisch angehauchte Sehnsucht ins Zelt. Gitarrist Ulli Brand erntete Jubel für ein grandioses Solo von atemberaubender Dichte. Für den stürmischen Beifall gab es nicht nur Zugaben. Mani Neumann versprach entschieden "Wir sagen euch, wir kommen wieder".

(anw)
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