Nettetal Ein bisschen Schilder umstellen

Nettetal · Seit Öffnung der neuen Autobahn herrscht auf den Umgehungsstraßen in Leuth täglich das Chaos. Viele Kauftouristen nutzen den Dellerweg als Schleichweg, Lkw-Fahrer halten unbeirrbar an alten Routen fest.

 Es geht eng auf dem Dellerweg in Leuth zu. Schwerlastverkehr, der hier überhaupt nicht hingehört, sowie Pkw-Fahrer, die nicht über die neue Autobahn fahren wollen, sorgen immer wieder für lange Staus.

Es geht eng auf dem Dellerweg in Leuth zu. Schwerlastverkehr, der hier überhaupt nicht hingehört, sowie Pkw-Fahrer, die nicht über die neue Autobahn fahren wollen, sorgen immer wieder für lange Staus.

Foto: Busch

Seit einem Monat bietet sich täglich dasselbe Bild auf der B 221 in Leuth: Lange Staus aus Richtung Kaldenkirchen und Herongen, der einmündende Dellerweg ist verstopft, und auf dem Hampoel verzweifeln Autofahrer, weil sie trotz Grünphase nicht auf die Bundesstraße kommen. Die Umleitung vom Schwanenhaus / Keulse Barriere nervt.

Das ist seit der Öffnung der neuen Autobahnverbindung zwischen Nettetal und Venlo so. Weil die künftige Kreisstraße von Kaldenkirchen über Schwanenhaus nach Venlo und deren Anbindung an die Autobahn noch bis Oktober auf sich warten lassen, hat man für den Regionalverkehr eine provisorische Umleitung eingerichtet. Pech nur, dass ein Großteil des überregionalen Verkehrs und vor allem Kauftouristen diese Umleitung auch alle nehmen.

Täglich im Kontakt

Die Städte Venlo und Nettetal sowie der Landesbetrieb Straßen stehen fast täglich im Kontakt miteinander, um verträgliche Zwischenlösungen zu finden. Mehrfach schon wurden Ampelphasen an der B 221 in Leuth verändert – die Staus werden nicht weniger und auch nicht kürzer. SPD-Ratsherr Christian Schürmann berichtete unlängst im Rat, dass Linienbusse von Leuth aus nicht mehr zeitig den Bahnhof Kaldenkirchen erreichen, weil sie im Verkehr steckenbleiben.

Vorwürfe, sie trage die Schuld an dem Dilemma, weil die innerstädtische Beschilderung von Venlo unzureichend und lückenhaft sei, weist die Stadt Venlo zurück. Die Umleitung Schwanenhaus/Dellerweg sei auf Wunsch der dort ansässigen Unternehmen eingerichtet worden. Dass die Strecke aufgrund der unerwünschten Verkehrsentwicklung unattraktiver gemacht oder gar gesperrt wird, lehne Venlo ab. Die Stadt wird zunächst alle Zusatzhinweise auf die A 61 auf Richtungsschildern abseits der Autobahnen wegnehmen lassen. Man hoffe, dass dies den unerwünschten Fernverkehr vom Dellerweg fernhält.

Allerdings hat sich gezeigt, dass Lkw und Pkw weiterhin der Macht der Gewohnheit folgen und nicht auf der Autobahn bleiben, sondern die alte, vertraute Route über Klagenfurtlaan oder parallel die B 221 zwischen A 61 und A 40 nehmen. Vielfach sind Navigationsgeräte nicht angepasst, und viele Kauftouristen fahren aus Sturheit oder Unsicherheit nicht die neue Autobahnstrecke, sondern quälen sich über den Dellerweg – ohne Rücksicht auf die Anwohner.

Nach Angaben der Stadt Venlo wird die neue Straße vom Kreisverkehr bis zur Grenze am 9. Juni fertig sein. Der weitaus längere deutsche Abschnitt, der über die Bahn und zur Anschlussstelle Nettetal-West führt, dürfte erst im Oktober fertig sein. FRAGE DES TAGES

(RP)
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