Integratives Kunstprojekt Die Heimat im Koffer oder auf dem Stuhl

Nettetal · In einem integrativen Kunstprojekt können Erwachsene zeigen, was sie mit dem Begriff „Heimat“ verbinden

 Bei dem Projekt mit im Boot sind (von links) Hayfa Kassas, Anna Eggeling, Martina Derpmanns, Ina-Prümen-Schmitz und Helma Josten mit den Künstlerinnen Anne Fiedler (vorne rechts) und Beate Krempe.

Bei dem Projekt mit im Boot sind (von links) Hayfa Kassas, Anna Eggeling, Martina Derpmanns, Ina-Prümen-Schmitz und Helma Josten mit den Künstlerinnen Anne Fiedler (vorne rechts) und Beate Krempe.

Foto: Emily Senf

Zwölf Koffer und 20 Stühle haben Beate Krempe und Anne Fiedler bereits zusammen, aber es sollen noch viel mehr werden. Die beiden Künstlerinnen stellen zusammen mit der Stadt, dem Integrationsrat und dem Förderverein der Flüchtlingshilfe ein integratives Kunstprojekt auf die Beine. Unter dem Titel „Nettetal – viele Farben, eine Stadt“ sollen Bürger mit und ohne Migrationsgrund in einem Koffer oder auf der Sitzfläche eines Stuhls Verbindungen zu ihrer Heimat künstlerisch darstellen. Angesprochen sind „alle Nettetaler, egal wo sie herkommen“, sagt Sozialamtsleiterin Ina Prümen-Schmitz.

Bei dem Sommeratelier soll jeder mitmachen können. Angesetzt sind vier Termine sowie anfangs ein Informationstreffen. Für die Materialien und die Durchführung hat der Integrationsrat 2000 Euro zur Verfügung gestellt. Um an weitere alte Koffer und Stühle zu kommen, hoffen die Organisatoren auf Spenden.

Bei der Gestaltung geht es um die Begriffe „Lieblingsplätze“, „unterwegs sein“ und „sesshaft werden“. Verarbeitet werden soll alles, was die Menschen mit ihrer Heimat verbinden. Als kleinsten gemeinsamen Nenner haben die Verantwortlichen die Stadtteile und – wegen des 900-jährigens Bestehens – Breyell ausgesucht. Die Ergebnisse sollen auch bei der Jubiläumsfeier an einem Stand zu sehen sein.

Als Ort für das Sommeratelier wurde das ehemalige Hotel Majestic an der Lobbericher Straße 51 ausgewählt, das heute als Flüchtlingsunterkunft dient. Doch Hayfa Kassas, Vorsitzende des Integrationsrats, betont: „Man braucht keinen Fluchthintergrund, um mitmachen zu können.“ Vielmehr hoffe sie darauf, Vorurteile abbauen zu können. „Ich merke, dass es in Nettetal wegen der geflüchteten Menschen Angst gibt und sich Dinge anstauen“, sagt sie. „Wir wollen das Miteinander wieder schöner machen.“

Das Info-Treffen ist am Montag, 16. Juli, 18 bis 20 Uhr; die weiteren Termine sind 21. und 28. Juli, jeweils Samstag 11 bis 14 Uhr; Freitag, 17. August, 17 bis 20 Uhr, und Samstag, 1. September, 11 bis 14 Uhr. Anmeldung und Kontakt bei Sandra Breuer (Flüchtlingshilfe), Telefon 0157 85530824, oder Helma Josten (Integrationsrat), Ruf 02153 953820.

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