Volleyball In Friedrichshafen will MSC etwas gutmachen

Moers · Beim Tabellenführer der Volleyball-Bundesliga ist für die Moerser nicht ein Sieg erstes Ziel, sondern eine deutliche Leistungssteigerung.

 Nach dem schwachen Auftritt gegen Coburg will sich der Moerser SC, hier mit Itamar Stein im Angriff, morgen wieder besser präsentieren.

Nach dem schwachen Auftritt gegen Coburg will sich der Moerser SC, hier mit Itamar Stein im Angriff, morgen wieder besser präsentieren.

Foto: SAB

Kann man sich beim Moerser SC eigentlich irgendetwas ausrechnen, wenn am morgigen Sonntag um 18 Uhr der Tabellenführer der Volleyball-Bundesliga, VfB Friedrichshafen, die Gäste vom Niederrhein in der ZF-Arena am Bodensee erwartet? Die Vergangenheit, in der es noch nie einen Moerser Sieg bei den "Häflern" gab, verheißt nichts Gutes. Aber einen Anspruch sollten die Schützlinge von MSC-Trainer Chang Cheng Liu nach den zuletzt erlittenen klaren Niederlagen dennoch haben: Sich wieder an das spielerische und kämpferische Niveau heranzutasten, das sie zuvor bei ihren fünf Erfolgen in Serie gezeigt hatten.

Die Friedrichshafener stellen etliche ausländische Stars aus Bulgarien, Serbien, Frankreich und Italien ergänzt um die deutschen Nationalspieler Max Günthör und Christian Dünnes. Die hauptsächlich gesprochene Sprache ist Bulgarisch. Speziell daheim am Bodensee ist der VfB eine Macht und lässt die Konkurrenz stets düpiert und ratlos nach Hause fahren. Es gab eine Ausnahme zu Saisonbeginn, als sich der Pokalfinalist mit 2:3 dem Team von Generali Haching geschlagen geben musste. Der MSC wird also nicht mit der Zielsetzung nach Baden-Württemberg fahren, den Gegner zu schlagen, sondern sich aus der eigenen Lethargie zu befreien, die am Mittwoch zur 1:3-Niederlage gegen den Aufsteiger aus Coburg geführt hatte.

So formuliert es auch der Moerser Trainer Chang Cheng Liu: "Wir haben verloren, und zwar überraschend deutlich. Davon dürfen wir uns nicht entmutigen lassen. Jeder Einzelne muss seinen sportlichen Anspruch mobilisieren. Nicht auf andere blicken, sondern bei sich selbst anfangen. Wir können es besser, und jeder muss das auch zeigen wollen." Was im Enni-Sportpark noch irritierend anmutete, war das Festhalten des Trainers an einzelnen Akteuren, die unter ihrem Niveau spielten. Pedro Rangel, Nicolas Marks, Itamar Stein und Noah Baxpöhler hatten allesamt "einen gebrauchten Tag" erwischt. Sie dürfen und sollten sich nun rehabilitieren wollen — frei von jedem Druck, in Friedrichshafen gewinnen zu müssen. Oder anders ausgedrückt: Wer sich nicht voll reinhängt, der kann auch in den verbleibenden Partien in Düren und gegen Mitteldeutschland nicht den Anspruch auf einen Platz in der Startsechs stellen.

Noch ist Rang fünf nicht endgültig verloren. Es ist der wichtigste Tabellenrang, den der MSC noch erreichen kann. In den Play-offs ginge es dann gegen den Vierten, also einen vermeintlich schlagbaren Gegner. Blickt man auf das Restprogramm, so wird wohl der TV Bühl am Ende dort landen. Dahinter hat Evivo Düren mit vier Punkten Vorsprung einen klaren Vorteil gegenüber den Adlern, die ihre große Chance gegen Coburg so jämmerlich daher schenkten. Beide müssen allerdings am Wochenende nach Karneval noch direkt gegeneinander antreten.

(RP)
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