Volleyball MSC auf Talfahrt – 1:3 gegen Coburg

Moers · In der Volleyball-Bundesliga leisteten sich die Adler gestern Abend eine peinliche Niederlage gegen den Aufsteiger VSG Coburg/Grub. Damit dürften auch alle Ambitionen auf das Erreichen des fünften Tabellenplatzes ad acta zu legen sein.

 Tobias Neumann (links) und Noah Baxpöhler blocken in dieser Szene erfolgreich gegen den Coburger Angreifer Daniel Malescha. Ansonsten aber blieb der Moerser SC gestern Abend weit unter seinen Möglichkeiten.

Tobias Neumann (links) und Noah Baxpöhler blocken in dieser Szene erfolgreich gegen den Coburger Angreifer Daniel Malescha. Ansonsten aber blieb der Moerser SC gestern Abend weit unter seinen Möglichkeiten.

Foto: sab

Durchaus denkbar, dass der Tabellenfünfte der Volleyball-Bundesliga, evivo Düren, ein paar Kästen Kölsch in Richtung Coburg schickt. Die Dürener verloren gestern Abend mit 1:3 daheim gegen den TV Bühl. Viel überraschender, ja regelrecht deprimierend aus Moerser Sicht aber ist die peinliche 1:3 (27:29, 21:25, 25:16, 20:25)-Heimniederlage des MSC gegen die VSG Coburg/Grub zur gleichen Zeit. Alles, was sich die Grafenstädter nach dem Rauswurf von Jelle van Jarsveld und Joris Marcelis mit den Neuzugängen Pedro Rangel und Itamar Stein mühsam wieder aufgebaut hatten, scheinen sie nun fahrlässig wieder zu zerstören. Wie gesagt: Düren lacht sich ins Fäustchen und wird den wichtigen fünften Rang kaum mehr hergeben. Die Moerser Niederlagen in Unterhaching und Berlin sind ja einigermaßen erklärbar, aber eine klar verdiente Schlappe gegen Coburg?

MSC-Trainer Chang Cheng Liu versuchte es so: "Wir hatten heute kein Gefühl und keinen Rhythmus. Unsere Chancen haben wir nicht genutzt." Das ist alles richtig, aber den Klassenunterschied zwischen den beiden Kontrahenten erklärte das gestern nicht. Vielmehr muss man sich darüber wundern, dass der Moerser Trainer den überforderten Noah Baxpöhler nicht vom Spielfeld nahm. Der junge Mittelblocker zeigte nicht, was in ihm steckt. Sechs Aufschlagfehler leistete er sich bei drei Assen, und im Angriff verzeichnete er eine magere Erfolgsquote von 27 Prozent — nur jeder vierte Angriffsball führte zu einem Punkt. Daran hatte allerdings auch Zuspieler Pedro Rangel seinen wesentlichen Anteil. Das Timing zwischen diesen Beiden stimmte hinten und vorn nicht. Oskar Klingner schmorte unterdessen auf der Bank und erhielt gestern Null Sekunden Einsatzzeit. Das gleiche Schicksal ereilte auch Tim Elsner. Der Routinier fehlte dem Team, weil er sich eine Fußverletzung zugezogen hat, die wahrscheinlich eine längere Zwangspause für den ehemaligen Dürener bedeutet.

Der Verlust der beiden ersten Sätze ist den vielen unerzwungenen Fehlern geschuldet, den sich beinahe jeder Moerser Akteur leistete. Eine Ausnahme gab es: Mark Plotyczer. Der Brasilianer hatte Geburtstag, spielte mit Abstand den druckvollsten Ball, holte insgesamt 26 Zähler für sein Team und wurde völlig zurecht zum wertvollsten Spieler seiner Mannschaft gewählt.

Dagegen musste Itamar Stein mit vielen schwierigen Pässen klarkommen. Auf seine Spielweise war der Gegner aus Bayern ausgezeichnet eingestellt. Der Tag des Itamar Stein war es gestern jedenfalls nicht. Coburgs Trainer Milan Maric urteilte über die Partie: "Moers hat eine gute Mannschaft mit einem breiten Kader. Trotzdem hat es mich nicht überrascht, dass wir gewonnen haben, weil wir uns prima weiterentwickelt haben." Genau das konnte man vom MSC gestern nicht sagen.

(RP)
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