Nach Algen-Plage Brutzeit endet – Moerser Seen bekommen frisches Wasser

Moers · Am Königsee legt das Enni-Team am 30. Juli los. Am 8. August ist der See im Freizeitpark an der Reihe.

 Eine Algenschicht schwimmt auf dem Kö-See.

Eine Algenschicht schwimmt auf dem Kö-See.

Foto: Beyer

Es ist nicht zu übersehen: Im Königssee und im See im Freizeitpark ist das Wasser durch die enorme Hitze im Frühsommer bereits frühzeitig gekippt. Trotzdem musste die Enni Stadt & Service für die Reinigung im Auftrag der Stadt Moers die gesetzlich vorgeschriebene Brut- und Setzzeit der Wasservögel abwarten – unsere Redaktion berichtete. Jetzt steht, wie jedes Jahr Ende Juli, Anfang August das große Saubermachen an. „Die Jungtiere sind nun bald groß genug, so dass wir endlich aktiv werden können“, sagt Marcus Petrausch, bei der Enni Sachgebietsleiter für die Grünflächenunterhaltung. Am Königsee legt das Team am 30. Juli los. Am 8. August ist der See im Freizeitpark an der Reihe.

An beiden Gewässern wird die Enni das Wasser ablassen, den zurückgebliebenen Schlamm mit Besen und Schneeschiebern zusammenzukehren, den Grund schrubben und schließlich neues Wasser einlaufen lassen. Dabei haben die Mitarbeiter stets die quakenden Bewohner im Blick, die sich von den Arbeiten nicht stören lassen. „Die Enten ziehen so lange in den benachbarten Moersbach um und kehren gerne zurück, wenn der See frisch gefüllt ist“, sagt Petrausch.

Die Parkanlagen sind Naherholungsgebiete für die Moerser Bürger, die künstlich angelegten Seen außerdem Lebensraum für viele Tiere. Doch die Gewässer haben auch ihre Tücken. Dabei, sagt die Enni, sei der schlechte Zustand, der aktuell vor allem am Königlichen Hof beklagt wird, in erster Linie selbstgemacht.

„Der Spruch ,Entenbrot ist Ententod‘ ist leider noch nicht überall angekommen. Immer noch füttern viele Menschen die Tiere, meinen es gut, machen es aber falsch“, sagt Petrausch. Die Lineg hat in Kooperation mit der Stadt Moers bereits eine entsprechende Aufklärungstafel am Königssee aufgestellt. Denn ein Großteil der Nahrung landet nicht im Entenbauch, sondern bleibt im Wasser. Dort führt das organische Material zu einer Übermenge an Nährstoffen und begünstigt damit das Algenwachstum. „Bei der warmen Witterung im Sommer führt das dazu, dass das Gewässer „kippt“.“

Weiterer Nachteil: Das Entenfutter lockt Ratten an, was vor allem am Kö immer wieder zu beobachten ist. Die Enni lässt dort zwar regelmäßig Köder auslegen. „Aber die Tiere sind schlau und fressen stattdessen lieber das Entenbrot oder die Fastfood-Reste, die manche Menschen gedankenlos liegenlassen“, sagt Petrausch, wohlwissend, dass bei der Reinigung der Seen auch wieder jede Menge Müll zum Vorschein kommen wird. Plastiktüten und Flaschen sind Standard, aber auch Einkaufswagen und alte Fahrräder hat sein Team bei der jährlichen Aktion schon gefunden. Was dagegen hilft? „Aufklärung!“, sagt Petrausch, der erneut appelliert, die Enten nicht zu füttern und Abfälle vernünftig zu entsorgen.

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