Einzelhandel in Moers Hörakustiker und Optiker in einem

Für die Eheleute Peters von „Hören und Sehen Peters“ ist individuelle Beratung sehr wichtig.

 Werner und Iris Peters verkaufen in ihrem Geschäft Brillen, Hörgeräte sowie eine Auswahl an Schmuck.

Werner und Iris Peters verkaufen in ihrem Geschäft Brillen, Hörgeräte sowie eine Auswahl an Schmuck.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Ende der 40er Jahre eröffnete an der Homberger Straße ein Optiker. Das war der Auftakt für eine mittlerweile rund 70-jährige Geschäftsgeschichte. Angebot und Name des Geschäfts haben sich mittlerweile verändert, das vertrauensvolle Verhältnis zu den Kunden ist geblieben. So geht es zumindest aus der Beschreibung von Werner Peters hervor.

Seine Frau, Iris Peters, machte in den 70er Jahren ihre Ausbildung in dem Geschäft, das sie heute als Inhaberin führt. Zu der Zeit trug es noch den Namen „Alsleben“. Als die damaligen Inhaber in Rente gingen, sah Iris Peters ihre Chance. „Das wollte erst niemand übernehmen“, berichtet Werner Peters. Seine Frau habe ihn darauf aufmerksam gemacht und die Idee vorgeschlagen, das Geschäft gemeinsam zu übernehmen. Da er selbst kein gelernter Optiker ist, erklärte er sich dazu bereit, die Büroarbeiten im Hintergrund zu übernehmen, während seine Frau sich um die Kunden kümmert.

Seit den 70er Jahren bietet das Geschäft neben Brillen und Kontaktlinsen auch Leistungen im Bereich der Hörgeräte und Akustik an. Dieses Konzept hat das Ehepaar Peters bei der Geschäftsübernahme beibehalten. „Der Bereich wird im Augenblick von meiner Frau und ihrer Tochter betreut“, erzählt Werner Peters. Letztere hat soeben ihre Prüfung zur Hörgeräteakustikermeisterin bestanden.

Für das Ehepaar Peters ist eine gute Kundenberatung wichtig. „Wir machen die Beratungen in Ruhe“, sagt Iris Peters. Das dient nicht nur dazu, dass die Kunden sich bei „Hören und Sehen Peters“ wohl fühlen, sondern sei auch wichtig, um auf individuelle Wünsche und Bedürfnisse einzugehen. Entscheidend für die Qualität der Beratung ist laut Werner Peters die langjährige Erfahrung der Mitarbeiter. „Was die noch nicht gesehen haben, das gibt es nicht“, sagt er schmunzelnd und ergänzt: „Wir sind immer wieder bemüht, den Kunden zufriedenzustellen.“

Den zwischenmenschlichen Kontakt hat Werner Peters auch jahrelang zu den anderen Geschäftsinhabern auf der Homberger Straße gepflegt. „Wir haben uns hier jede Menge engagiert für die Straße“, erzählt der ehemalige Vorsitzende der „Initiative Homberger Straße“. Bis vor vier Jahren setzte er sich für den Zusammenhalt der Inhaber ein, organisierte Veranstaltungen wie einen regelmäßigen Wochenmarkt in der Nähe seines Geschäfts und sorgte dafür, dass die Homberger Straße als erste Einkaufsstraße in Moers neue Weihnachtsbeleuchtung bekam.

Zum Ende seiner Amtszeit hin bemerkte er aber einen Mangel an Unterstützung und blickt nun ernüchtert auf die einst so lebendige Straße: „Es läuft nichts mehr hier.“ Schuld daran ist nach seiner Ansicht die Umstrukturierung. „Früher gab es hier viele inhabergeführte Geschäfte. Aber nachdem Horten und C&A weg waren, gab es nur noch wenig Zulauf.“ Viele Geschäfte hatten deshalb in den letzten Jahren schließen müssen. „Der Anziehungspunkt fehlt. Und der Zusammenhalt auf dieser Straße existiert leider Gottes auch nicht mehr.“

Trotz dieser Herausforderungen konnte sich „Hören und Sehen Peters“ seit der Übernahme im Jahr 2007 halten. Das mag auch an dem breiten Angebot liegen. Die individuelle Beratung zu Brillen und Hörgeräten wird durch zertifizierte Hör- und Sehtests ergänzt. Außerdem können Kunden hier auch eine kleine Auswahl an Schmuck bekommen.

„Wir sind das einzige Geschäft, das Hörgeräte zum Nulltarif anbietet“, erklärt Werner Peters. Das gelte zumindest bei einer ärztlichen Verordnung. Normalerweise gibt es eine Zuzahlung von 20 Euro. „Die übernehmen wir“, erklärt Werner Peters. „Dafür sind wir sogar schon verklagt worden.“ Eine große Optiker-Kette habe das Ehepaar Peters vor ein paar Jahren zu einer Zahlung von mehr als 800 Euro aufgefordert. Mithilfe eines Rechtsanwalts konnte Werner Peters die Sache aber zu seinen Gunsten klären. Den Grund für diese Zahlungsaufforderung kann er sich bis heute nicht recht erklären: „Ich war auch ganz überrascht“, sagt er.

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