Stadt legt Konzept vor Offener Ganztag – Moers ist gut versorgt

Moers · Die Stadt legt in einem Konzept Grundsätze und Qualitätsmerkmale für Betreuungsangebote fest. Parallel dazu erhöht sie die Zahl der Plätze. Sie erwartet aber keine große Veränderung der Nachfrage, wenn ab 2026 der Rechtsanspruch greift.

 Ein Junge erledigt in der Ganztagsbetreuung seine Hausaufgaben (Themenfoto).

Ein Junge erledigt in der Ganztagsbetreuung seine Hausaufgaben (Themenfoto).

Foto: dpa/Sven Hoppe

Bund und Länder haben sich nach langer Diskussion geeinigt, ab August 2026 Schritt für Schritt den Rechtsanspruch auf den Offenen Ganztag einzuführen, zunächst für die Erstklässler. Bis zum August 2029 haben dann alle Grundschüler einen Rechtsanspruch auf ein Betreuungsangebot. Mit der langen Diskussion ist der Offenen Ganztag stärker in das Blickfeld gerückt, mit dem sich jetzt in Moers der Schulausschuss und der Jugendhilfeausschuss beschäftigten.

Wie der Anteil der Kinder im Offen Ganztag steigt, wenn im fünf Jahren schrittweise der Rechtsanspruch kommt, ist offen. Die einen prognostizieren, der Anteil werde schnell und sprunghaft von 50 auf 75 Prozent ansteigen. Die anderen sagen vorher, der Anteil von 50 Prozent werde sich nur langsam und leicht erhöhen.

Zu ihnen zählt Harald Hanio. „Die Quote ist konstant“, sagt der Leiter des Fachbereichs Schulen im Moerser Rathaus. „Rund 50 Prozent besuchen den Offenen Ganztag. Rund 15 Prozent besuchen den verlässliche Halbtag, also bis 13.15 oder 13.30 Uhr.“

Die Quote werde sich kaum verändern, wenn ab 2026 der Rechtsanspruch schrittweise eingeführt werde. Schon jetzt könne die Stadt fast alle Anmeldungen zum Offenen Ganztag berücksichtigen. „Wir haben uns darauf eingerichtet, den entsprechenden Bedarf vorzuhalten“, betont der Fachbereichsleiter. „Nur punktuell weisen wir Kinder ab, wenn es nicht genügend Plätze gibt.“ Obwohl die prozentuale Quote sich in den letzten Jahren kaum verändert habe, errichte die Stadt „hier und da“ Räumlichkeiten für den Offenen Ganztag. „Die absolute Schülerzahl steigt“, begründet Hanio den schrittweisen Ausbau.

Nicht nur der Raum für den Offenen Ganztag wächst, sondern auch der Anspruch auf Qualität. Deshalb hat eine Steuerungsgruppe ein Rahmenkonzept „Offene Ganztagsschule“ erarbeitet, das den Schulausschuss und den Jugendhilfeausschuss passierte. Auf 20 Seiten setzt sich das Konzept mit Inhalt und Qualität der Ganztagsförderung auseinander. Dazu thematisiert es die Kommunikation zwischen Schulleitungen, Trägern des Offenen Ganztags, Schulsozialarbeit, zuständigen Fachbereichen und Schulamt.

Schule und Ganztag miteinander zu verzahnen, ist einer der Grundsätze, die das Konzept durchzieht. Zum Beispiel soll ein Klassenrat etabliert werden, dem beide angehören. „Das Kind steht im Mittelpunkt“ ist ein weiterer Grundsatz. Aus diesem folgt die Partizipation der Kinder. Sie sollen zum Beispiel Mitsprache erhalten, wenn es um Angebote im Offenen Ganztag oder um den Speiseplan geht.

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