Moers Fleischhauer einstimmig zum Kandidaten gekürt

Moers · Im Moerser Eurotec-Park wählte die CDU den Moerser Rechtsanwalt Christoph Fleischhauer (48) zum Bürgermeister-Herausforderer.

 CDU-Bürgermeisterkandidat Christoph Fleischhauer und seine Frau Annegret nach der Wahl in der Eurotec-Lichthalle.

CDU-Bürgermeisterkandidat Christoph Fleischhauer und seine Frau Annegret nach der Wahl in der Eurotec-Lichthalle.

Foto: Klaus Dieker

Als Christoph Fleischhauer seine Rede beendet hat, stehen seine Parteifreunde im Lichtsaal Moerser Eurotec-Zentrum auf und spenden begeistert Beifall. Gut zehn Minuten später haben die 67 CDU-Mitglieder im Saal schon wieder Grund, die Hände zu rühren. Da ist das Wahlergebnis bekanntgegeben worden: Alle Anwesenden haben Fleischhauer zum Bürgermeisterkandidaten der CDU gewählt.

Das blitzsaubere Ergebnis hatte sich der Vorsitzende des Stadtsportverbands mit einer ebenso mutigen wie emotionalen, dabei rhetorisch sorgsam komponierten Rede verdient, in der der Amtsinhaber der SPD, Norbert Ballhaus, nicht einmal namentlich erwähnt wird.

Leitmotivisch gliederte Fleischhauer, der von Ehefrau und Mutter begleitet wurde, seine Ansprache mit einem Zitat, das aus einem Interview mit unserer Zeitung stammt: "Je mehr Menschen mich kennenlernen werden, desto mehr Menschen werden mich wählen wollen." Geschickt spielte er seinen Heimvorteil aus: "Wollen Sie einen, der von hier wegkommt", fragte er mit einem Augenzwinkern, wohl wissend, dass Ballhaus im Rathaus gern den Westfalen gibt.

"Kommunikation, Kooperation und Transparenz", so Fleischhauer würden die Leitlinien seines Führungsstils sein, falls er die Wahl für sich entscheide. Als echter "Repräsentant der Stadt Moers" werde er die Stadt nach außen hin vertreten, etwa in den Euregio-Runden. Er stehe für Bildungsvielfalt. Fehlentscheidungen, wie die, auf eine Hochschulansiedlung in Moers zu verzichten, werde er nicht treffen.

Er verteidigte seine in dieser Zeitung gemachte Aussage, dass das Moers-Festival mit einem jährlichen Zuschussbedarf von 100 000 Euro angesichts der Haushaltslage nicht erhaltenswert sei. Ihm sei völlig unverständlich, warum man den Händlermarkt, der jährlich schwarze Zahlen geschrieben habe, aufgegeben habe. Moers brauche eine neue Perspektive auf die Kultur. Dazu zählt wohl auch der Vorschlag des praktizierenden Katholiken, das Schlosstheater künftig in den Kirchen der Stadt auftreten zu lassen.

Originell auch seine Anregung, einen Drei-Generationen-Pass für Vergünstigungen einzuführen, um Brücken zwischen den Generationen zu schlagen.

Die Wirtschaftsförderung wolle er "nach vorne katapultieren". Gegenwärtig habe Moers nur eine Leerstandsverwaltung. "Ich will die Wirtschaft nach vorne bringen, damit Moers wieder die Perle am Niederrhein wird", rief er in den Saal. Und mit Blick auf die aktuelle Laternen-Diskussion fügte er hinzu: "Ich hoffe nicht, dass in Moers die Lichter ausgehen und falls doch, werde ich sie wieder anmachen."

(RP)
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