Moers Drei Jahre Haft wegen Cannabis-Anbaus

Moers · Zwei Brüder aus Rheinhausen waren angeklagt, in Meerbeck Drogen anzubauen. Einer wurde verurteilt.

Einblick in eine ehemalige Cannabis-Plantage
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Ein Paketbote brachte die Ermittlungen wegen Drogenanbaus auf der Bismarckstraße in Moers-Meerbeck ins Rollen. Weil die Nachbarn sich nicht trauten, ging er zur Polizei.

Die Spur führte zu zwei Brüdern aus Rheinhausen. Die mussten sich Am Montag wegen Handels mit Betäubungsmitteln vor der auswärtigen großen Strafkammer in Moers verantworten. Einer der Männer wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Sein mitangeklagter Bruder wurde jedoch freigesprochen. Der 42-jährige Verurteilte hatte zugegeben, Marihuana angebaut zu haben. Insgesamt ging es um über zwölf Kilogramm. Sein Bruder habe damit allerdings nichts zu tun, versicherte er. Das Gericht konnte dies nicht widerlegen.

Von einem bandenmäßigen Handeln mit Betäubungsmitteln war daher nicht auszugehen. Den Raum hatten die beiden Männer offiziell als Lager für Trödelware angemietet. Als die Polizeibeamten die Drogen sicherstellten, war zunächst der Mieter der angrenzenden Hauses unter Verdacht geraten. Im Zeugenstand gab der allerdings an, er habe zu keiner Zeit geahnt, was in dem Anbau gemacht wird. Er habe geglaubt, dass die beiden Angeklagten dort Kleidung lagerten. Auch er habe schon bei ihnen Jacken bestellt.

Cannabis-Plantage am Grenzübergang ausgehoben
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Auf mehrfache Nachfrage, ob es denn auffällig roch, gab er an, er habe nichts gemerkt. Noch kurz vor dem Zugriff sei im Garten der Geburtstag seines Sohnes gefeiert worden. Niemandem sei etwas aufgefallen. Polizeibeamte und Nachbarn hatten allerdings einen süßlichen Geruch wahrgenommen.

Auch die Frage nach weiteren Mitwissern konnte nicht beantwortet werden. An den Besitzer des Hauses zu kommen, war für das Gericht nämlich nicht möglich. Der wohnt inzwischen in Thailand. Auf die Ladung des Gerichts antwortete er, er sei weder gesundheitlich noch finanziell in der Lage dazu, so weit zu reisen.

Ein Polizeibeamter sprach von einer Plantage von großem Umfang. Eine Vielzahl von Pflanzen konnten sichergestellt werden. Hinweise aus der Bevölkerung hatte es schon im Vorjahr gegeben. Die Nachbarn hatten sich allerdings aus Angst vor Racheakten nicht getraut zur Polizei zu gehen. Der 42-Jährige gab an, er habe mit dem Verkauf Geld verdienen wollen.

(BL)
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