Rheurdt Bürgermeister glaubt nicht an Schul-Lösung vor der Wahl

Rheurdt · Nach der gescheiterten Abstimmung über den künftigen Standort der Martinus-Grundschule rechnet Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen nicht mehr mit einer Lösung vor der Kommunalwahl.

"Es gibt in den Fraktionen derzeit starre Haltungen", sagt er. Dass am Montag ausgerechnet zwei CDU-Ratsmitglieder aus Schaephuysen ausgeschert seien, sieht Kleinenkuhnen als ein Zeichen, dass es bei der Diskussion weniger um pädagogische Gründe als vielmehr um die Rivalität der Ortschaften gehe.

Agnes Teilmans, die stellvertretende CDU-Vorsitzende, hatte in der Sitzung am Montag erklärt, sie fühle sich "gedrängt" und werde sich enthalten. Ihr schloss sich Fraktionskollege Thomas Dammertz an. "Ich habe meine Entscheidung der Fraktion vorher mitgeteilt", sagte Teilmans gestern. Sie rechnete vor, dass die CDU auch mit der Bürgermeisterstimme und trotz eines fehlenden SPD-Mitgliedes keine Mehrheit, sondern nur ein Patt erreichen konnte. "Gedrängt" gefühlt habe sie sich durch den SPD-FDP-Antrag, der die Debatte jüngst wieder entfacht hatte.

Nielsen (FDP): "Seit 2008 diskutieren wir das Problem"

FDP-Fraktionschef Andreas Nielsen kann diese Einstellung nicht nachvollziehen: "Seit die Hauptschule 2008 geschlossen wurde, sprechen wir über diese Problematik." Spätestens seit dem Gutachten des Experten Ernst Rösner seien alle Fakten bekannt gewesen. "Das war vor zwei Jahren. Wie kann jemand ernsthaft behaupten, SPD und FDP seien ,vorgeprescht'?"

Die ungeklärte Frage, wie es mit den Schulstandorten weitergehen soll, wird sich nach Nielsens Auffassung als Hemmschuh für die Einrichtungen erweisen. Welcher Lehrer, welcher Schulleiter werde sich denn für eine Schule bewerben, die der größte Zankapfel in der Gemeinde sei?

(s-g)
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