Rheurdt Saison im Rheurdter Kletterwald beginnt

Rheurdt · Jugendleiterin Christel Bosch und ihr Team betreuen auf der Anlage am Kirchweg Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

 Jenny Flemming (links) und Christin Lenzen wagen sich gut gesichert in die Höhen des Kletterwaldes. Dabei geht immer nur eine Person voran.

Jenny Flemming (links) und Christin Lenzen wagen sich gut gesichert in die Höhen des Kletterwaldes. Dabei geht immer nur eine Person voran.

Foto: siwe

Mittlerweile die zweite Saison erlebt das Rheurdter Kletterwäldchen, das neben dem Jugendpavillon an der Rheurdter Kirchstraße zu finden ist. Immerhin neun Elemente mit ganz unterschiedlichen Schwierigkeiten und Herausforderungen bestimmen den Rundgang. Der Kletterparcours ist wesentlicher Bestandteil der Erlebnispädagogik, die von Jugendleiterin Christel Bosch angeboten wird. Der Rheurdter Standort gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde Hoerstgen und gilt als Kooperationsprojekt mit dem Kirchenkreis Moers.

"Grenzen können ausgelotet werden, Teamfähigkeit wird in der Gruppe getestet", erklärt Christel Bosch. Das Kletterelement Riesenleiter ist dafür ein Beispiel, wenn es um Teamfähigkeit, Vertrauen sowie Rücksichtnahme geht und man sich auf andere verlassen muss. Der Parcours eignet sich sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene.

Der Kletterwald hat sich in kurzer Zeit einen guten Namen gemacht. "Gruppen buchen, Kindergeburtstage können bei uns ausgiebig auf dem Gelände und im Pavillon gefeiert werden", sagt Christel Bosch. Der Rundgang unter den Tannenwipfeln dürfte dabei für ein besonderes Erlebnis sorgen. "Interessant ist unsere Adresse auch, weil wir weitere Angebote wie Grill, Tischtennis, Fußballspielen und den Kicker haben", sagt Christel Bosch.

Das Kletterwäldchen ist in ehrenamtlichem Engagement entstanden, vom TÜV abgenommen und wird von ausgebildeten Betreuern, so genannten Rettern und Teamern, betreut.

Eine davon ist Christin Lenzen. Die 18-Jährige im blauen Retter-T-Shirt hat das Geschehen am Eröffnungstag fest im Blick und steht Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite. "Standardsituationen und Routine gibt es eigentlich nicht", sagt sie. "Jede Gruppe, die bei uns klettert, ist in ihrer Zusammensetzung individuell", sagt sie. Größtes Pfund, mit dem Kletterfreudige wuchern können, ist gegenseitiges Vertrauen und das Vertrauen in das eigene Können. "Klar, da spielen auch Ängste mit", sagt die 18-Jährige. Aber wer seine Ängste kennt und sie überwindet, hat ganz klar gewonnen.

Thomas Opitz nutzt den Sonntag, um mit seinen Töchtern Kathrina (11) und Janina-Christina (9) klettern zu gehen. Mutter Anja beobachtet das Ganze vom Boden aus und ermutigt Katharina mit einem "Du schaffst das!" Christin kennt diese Situationen, wenn Angst mit von der Partie ist. "Aber sie wird das schaffen, weil sie jetzt merkt, wie sie nach den Seilen greifen muss, um ans Ziel zu kommen." Schritt für Schritt nähert sich die Elfjährige ihrem Ziel. Am Ende des Seilaktes wird sie von ihrem stolzen Vater mit einem lobenden "Einwandfrei. Super gemacht", empfangen.

"Das ist gut für die Familie. Die Mädchen trauen sich etwas zu, stärken ihr Selbstwertgefühl", sagt Mutter Anja. Vor diesem Erlebnis steht allerdings am Boden die intensive Einweisung im Umgang mit dem Klettergeschirr, Einführung in die Seil- und Sicherheitstechnik und grundlegende Verhaltensregeln. Erst dann geht es in den luftigen Parcours.

(sabi)
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