Fußball Lehnens und Meyers Probleme

Die Leidensfähigkeit von Trainern ist in allen Klassen gleich gefragt, sie wir nur unterschiedlich bezahlt. Wie Borussia verlor Hardt ein wichtiges Abstiegsduell. In der Winterpause muss nachgebessert werden.

Nach dem 1:3-Debakel der Borussen gegen Cottbus hatte Hardts Trainer Markus Lehnen nicht daran gedacht, dass sich seine Mannschaft nur einen Tag später in einem ebenfalls katastrophalen Zustand präsentieren würde. 2:4 verlor der Bezirksligist in Holzheim, das ausgerechnet gegen Hardt im gemeinsamen Abstiegskampf den ersten Sieg bejubeln durfte. Und schon muss sich Markus Lehnen mit ähnlichen Problemen wie Kollege Hans Meyer im benachbarten Borussia-Park auseinandersetzen: „Es fehlt in unserem Kader an Qualität. Nach einer solchen Leistung sind Parallelen zu Borussia sicherlich vorhanden. Es spielt da auch keine Rolle, ob in der Bundesliga oder Bezirksliga Fußball gespielt wird. Wenn man als Trainer so richtig dabei ist, dann ist man vom Gefühl her genauso schlecht dran.“

Markus Lehnen erkennt aber schon einen ersten deutlichen Unterschied zu seinem bekannten Kollegen um die Ecke: „Er bekommt seine Leidensfähigkeit sicher besser bezahlt.“ Einen weiteren Unterschied will Lehnen auch nicht verheimlichen: „Wir haben unseren Kader selbst zusammengestellt. Hans Meyer musste nehmen, was er vorfand.“

Pech nach dem Klassenerhalt

Allerdings war die Hardter Personalpolitik nach dem erfolgreichen Kampf um den Klassenerhalt in der vorigen Saison nicht vom Glück begünstigt. Sicherlich auch eine Parallele zur Borussia. Drei Zeitarbeiter, die aber für die Mannschaft wichtig waren, suchten sich finanzstärkere Arbeitgeber. Ihre Nachfolger kamen erst gar nicht zum Spielen. Soner Ispanak hat erst seit einer Woche wieder mit dem Lauftraining begonnen. Andi Oster zog sich einen Kreuzbandriss zu und meldete sich ab. Alex Allwicher war dem Druck nicht gewachsen und warf das Handtuch. „Das waren alles hoffnungsvolle Spieler, die uns weitergeholfen hätten. Jetzt habe ich einen viel zu kleinen Kader. Da kann ich als Trainer auf schwache Leistungen kaum reagieren.“

Die Lösung ähnelt der bei Borussia: Es müssen neue Spieler her. „Wenn wir nicht zwei bis drei Spieler holen, dann haben wir sicherlich ein Problem“, weiß Markus Lehnen. Mit Soner Ispanak steht nach der Winterpause der erste „Neuzugang“ fest, denn bisher hat der Ex-Viktorianer noch kein Spiel für den SC gemacht. Verstärkung soll auch Silla bringen. Er ist ein athletischer, großer Offensivspieler, der mit dem Borussen Steve Gohouri befreundet ist und beim Training einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat. Zudem muss noch ein neuer Torwart gefunden werden, da die Nummer zwei, Patrick Wirtz, nach Hehn wechseln wird.

„Im Vorjahr war die Lage sicherlich für uns prekärer. Noch haben wir vier Punkte vor einem Abstiegsplatz. Deshalb brauchen wir die Köpfe noch nicht hängen zu lassen. Wir können das durchaus noch hinkriegen“, macht sich Markus Lehnen Mut.

(RP)
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