Fußball Die Halle bebt

Neun Tage Fußball in der Jahnhalle: Ab heute geht es bei Männern und Frauen um die Stadtmeisterschaft.43 Mannschaften kämpfen um die beiden Titel. Vom Futsal ist keine Rede mehr.

Die Aufregung war groß vor einem Jahr: „Der DFB macht uns den Hallenfußball kaputt“: Diese Sorge teilte auch Franz-Josef Vos, Vorsitzender des hiesigen Fußballkreises. Auslöser des allgemeinen Aufschreis war der Plan des Deutschen Fußball-Bundes, möglichst schnell den Hallenfußball rigoros durch den weniger kampfbetonten „Futsal“ zu ersetzen.

Die Aufregung hat sich gelegt, der DFB angesichts der Proteste seiner Vereine und Verbände eingelenkt. Wenn heute um 17.30 Uhr SC Broich-Peel und Blau-Weiß Wickrathhahn in der Jahnhalle die Eröffnungspartie der Stadtmeisterschaft bestreiten, wird ganz normaler Hallenfußball gespielt. Wie bei den 25 bisherigen Auflagen des größten Hallensport-Spektakels in Mönchengladbach dürfen sich Tausende Besucher auf Rasanz, Zweikämpfe und viele Tore freuen.

Spannung gerade ohne Borussia

„Der Verband denkt derzeit nicht daran, den Hallenfußball zu verbieten“, sagt Thomas Klingen, Vorsitzender des Technischen Kreisausschusses. Also wird weiter auf zwei mal fünf Meter große Tore in einem tempofördernden, mit Banden umgebenen Spielfeld um die Pokale der Rheinischen Post gespielt. An neun Abenden, mit 35 Männer- und diesmal schon neun Frauen-Mannschaften.

Borussia ist zwar neben den britischen Soldaten vom Scribes Football-Club als einziger Verein der Stadt wieder nicht dabei. Doch auch oder gerade ohne die Profis aus der U23-Regionalligamannschaft, die Urlaub haben, darf man spannenden „Budenzauber“ erwarten. Zu bedauern ist eher, dass der Rheydter Spielverein, der nach Jahren des Abschwungs nun in der Bezirksliga die dominierende Rolle spielt, zwei Tage vor Beginn der Titelkämpfe in einer Pressemitteilung verkündete, dass er nur mit seiner Reserve antritt. „Das kommt völlig überraschend“, sagte Hans-Josef Brungsberg. Fachwart des Stadtsportbundes und Organisator der Stadtmeisterschaft, gestern. RSV-Trainer Axel Malchow passt die Halle nicht ins Konzept. Süleyman Baybuga, Trainer der Reserve aus der Kreisliga B, verspricht zwar großen Ehrgeiz seiner Männer, sagt aber auch: „Viele unsere Leistungsträger sind diesmal nicht an Bord.“

Doch es gibt auch ohne den RSV genügend Mannschaften mit Aussichten, Odenkirchen 05/07 den Meistertitel abzujagen. Natürlich die beiden Landesliga-Rivalen Giesenkirchen und (vor allem) Rekord-Hallenmeister 1. FC. Oder der SC Rheindahlen, der als Aufsteiger in der Kreisliga A eine herausragende Rolle spielt. Hans-Josef Brungsberg hat sogar einen ganz großen Außenseiter-Tipp parat: den 1. FC Bettrath aus der Kreisliga C. „Mit den beiden Kir-Brüdern Selami und Rüstem haben die zwei ausgesprochene Hallenspezialisten.“ Man darf also gespannt sein.

(RP)
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