Derby gegen Geistenbeck Lobberich siegt in turbulenter Schlussphase

Handball-Oberliga · Im Derby beim TV Geistenbeck gelingt dem TV Lobberich ein 26:25-Erfolg. Die Hausherren vergeben einen Siebenmeter wenige Sekunden vor Schluss.

 TV Lobberich ging in letzter Minute mit 26:25 in Führung, während Geistenbeck kurz danach einen Siebenmeter verwarf.

TV Lobberich ging in letzter Minute mit 26:25 in Führung, während Geistenbeck kurz danach einen Siebenmeter verwarf.

Foto: Tom Ostermann

In einem packenden Nachbarschaftsduell setzte sich der TV Lobberich knapp mit 26:25 beim TV Geistenbeck durch. Die Hausherren mussten die Partie personell arg gebeutelt angehen: Neben Abwehrchef Julian Krücken, der von Mannschaftskapitän Felix Schumacher glänzend vertreten wurde, fehlten außerdem noch die Rückraumspieler Nico Reinartz, Timo Hüpperling und Sven Pöstges. Geistenbeck ergab sich jedoch keineswegs seinem Schicksal: Mit einer engagierten Deckungsleistung stellten die Hausherren den TV Lobberich immer wieder vor große Probleme und das gebundene Spiel konnte häufig wirkungsvoll gestört werden. Hinzu kam noch eine Gala-Vorstellung von Torhüter Alex Lausberg, der die gegnerischen Angreifer mit zahlreichen Paraden zur Verzweiflung brachte. Auch Jens Hermanns war ein großer Faktor, erkämpfte sich in der Deckung immer wieder die Bälle und erwies sich als extrem treffsicher. So gelang es dem TVG, sich zwischenzeitlich bis auf 13:8 abzusetzen.

Lobberich hielt jedoch dagegen und war mit seinem schnellen Umschaltspiel immer wieder erfolgreich. So entwickelte sich ein munteres und spannendes Spiel. Auch nach dem Seitenwechsel ging es so weiter, obwohl die Gäste nun sicherer agierten und Mitte der zweiten Halbzeit zum Ausgleich kamen. Benedkit Liedtke, erfolgreichster Torschütze der Liga, und Felix Himmel übten einen enormen Druck auf die Geistenbecker Deckung aus und spielten häufig den treffsicheren Lobbericher Mannschaftskapitän Jan von Eycken auf Rechtsaußen frei. Die Gastgeber hielten tapfer dagegen, doch als dann auch noch der halblinke Rückraumspieler Nico de la Vega mit einer Muskelverletzung ausfiel und der TVL sich mit zwei Toren absetzte, sah es nicht mehr so gut aus. Dennoch erzielte Geistenbeck noch den Ausgleichstreffer zum 25:25. Dann wurde es jedoch richtig dramatisch.

35 Sekunden vor dem Abpfiff bekam Lobberich einen Siebenmeter zugesprochen, den von Eycken sicher zum 26:25 verwandelte. Als dann nur noch drei Sekunden übrig waren, bekam Geistenbeck einen Freiwurf zugesprochen, den Stanislav Meschkorudni jedoch vergab. Allerdings bewegte sich der Lobbericher Alexander Hankmann beim Siebenmeter zu früh aus dem Abwehrverband und wurde wegen Unsportlichkeit mit der Roten Karte bestraft. Außerdem bekamen die Hausherren regelkonform noch einen Siebenmeter zugesprochen. Der ansonsten so sichere Schütze Robin Hettrich scheiterte dann jedoch in der letzten Sekunde an TVL-Schlussmann Gian-Luca Lasnig.

„Es ist seit Dezember bereits die dritte Heimniederlage mit einem Tor“, sagte der Geistenbecker Trainer Thomas Laßeur. „Von der Einstellung her kann ich der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Wir hätten zwar noch den Joker Corona ziehen können, haben uns aber dagegen entschieden, weil wir spielen wollten. Natürlich sind neun Tore in der zweiten Halbzeit zu wenig und da hat man dann auch den Kräfteverschleiß gemerkt“, sagte der Trainer weiter.

Der Lobbericher Trainer Christopher Liedtke freute sich über den glücklichen Erfolg: „In der zweiten Hälfte haben wir es richtig gut gemacht. Leider hat sich mein Bruder Benedikt kurz vor Ende noch am Knie verletzt. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist und er uns am Dienstag gegen den Bergischen HC zur Verfügung steht.“ Während beim TVL Benedikt Liedtke (11) und Jan van Eycken (6/2) als Torschützen überragten, verteilten sich die Treffer bei den Gastgebern sehr ausgeglichen.

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