Spiele im Borussia-Park Mönchengladbach plant Bewerbung für Frauen-WM 2027

Mönchengladbach · Der DFB hat sich mit den Niederlanden und Belgien als Ausrichter der Frauen-WM 2027 beworben. Mönchengladbach möchte einer der Spielorte werden. In der Bewerbungsphase ist nun aber Eile gefragt. Die Konkurrenz ist groß.

 Am 1. Juli will der DFB verkünden, welche Standorte für das Bewerbungsverfahren berücksichtigt werden.

Am 1. Juli will der DFB verkünden, welche Standorte für das Bewerbungsverfahren berücksichtigt werden.

Foto: Ulrich Zillmann

Als Spielort für die anstehende Männer-Europameisterschaft 2024 in Deutschland war Mönchengladbach vor einigen Jahren noch gescheitert. Nun plant die Stadt zusammen mit Borussia Mönchengladbach einen neuen Anlauf als Gastgeber eines großen Fußballturniers: Gemeinsam möchte man sich mit dem Borussia-Park als Spielort für die Frauen-Weltmeisterschaft 2027 bewerben. Zumindest stimmte der Ausschuss für Freizeit, Sport und Bäder diesem Vorhaben am Mittwochabend, 16. März, in seiner Sitzung zu – bei einer Enthaltung durch die Linkspartei. Nun muss nur noch der Ausschuss für Finanzen, Beteiligungen und Wirtschaft mit seiner Sitzung am 24. März und der Hauptausschuss am 30. März der Bewerbung zustimmen.

Der Deutsche-Fußball-Bund (DFB) hatte sich vor zwei Jahren einer Initiative des niederländischen Fußballverbands angeschlossen und sich gemeinsam mit dem belgischen Verband als Ausrichtertrio für das Turnier beim Weltverband Fifa beworben. Die Entscheidung, wo die WM letztendlich stattfindet, soll voraussichtlich 2023 fallen.

Bereits 2020 hatte die Stadt gemeinsam mit Borussia Mönchengladbach schriftlich ihr Interesse beim DFB eingereicht, Ende Februar 2022 gab es dazu einen ersten Austausch zum weiteren Ablauf. Das Bewerbungsverfahren erfordert nun allerdings etwas Eile und findet bereits zwischen dem 8. April und 2. Juni statt. Von diesem nun engen Zeitrahmen sei man in der Verwaltung „überrascht gewesen“, hieß es im Ausschuss. Daher sei vorab auch keine Bürgerbeteiligung für die geplante Bewerbung mehr umsetzbar.

Am 1. Juli will der DFB dann verkünden, welche vier Standorte zunächst für das Bewerbungsverfahren bei der Fifa berücksichtigt werden. Bedingung: Sie müssen in NRW liegen und über eine Stadionkapazität von mindestens 30.000 Zuschauern verfügen. Neben Mönchengladbach sind Gelsenkirchen, Düsseldorf, Dortmund, Duisburg, Köln, Leverkusen und Aachen Anfang April zu einem Workshop mit dem DFB eingeladen, wie die Verwaltung mitteilte. Dann soll es weitere Informationen und Kriterien zum Bewerbungsverfahren geben. Sollte Mönchengladbach sich bewerben, nehmen dann je drei Teilnehmer aus der Verwaltung und von Borussia an dem Workshop teil. Im Anschluss soll eine Arbeitsgruppe um den Oberbürgermeister, Vertretern von Borussia und dem Vorsitzenden des Sportausschusses das weitere Vorgehen beschließen.

 2011 fanden bei der Frauen-WM in Deutschland zwei Vorrundenspiele und ein Halbfinale in Mönchengladbach statt.

2011 fanden bei der Frauen-WM in Deutschland zwei Vorrundenspiele und ein Halbfinale in Mönchengladbach statt.

Foto: Jennifer Koch

Für die Bewerbung sind laut Beschlussvorlage bis zu 100.000 Euro eingeplant, die aus dem Haushalt 2022 stammen. Der Sportausschuss stimmte dem zu. Die Summe basiere auf Erfahrungen früherer Bewerbungen, teilte die Verwaltung mit. Zudem sei eine Unterstützung durch die Borussia zugesagt.

Mit den 100.000 Euro soll eine „von vielen Menschen überregional“ unterstützte Kampagne finanziert werden, deren „Fokus auf der Darstellung des Frauenfußballs in der Stadt und den damit verbundenen Entwicklungspotenzialen“ liegt. Wie hoch genau die benötigten finanziellen Mittel für die Bewerbung sein werden, sei hingegen noch nicht klar.

Da nun alles recht schnell gehen muss und es laut Stadt bislang kaum Informationen zum Turnier gibt, sei derzeit noch keine „seriöse Darstellung der Kosten für die Durchführung der Veranstaltung in Mönchengladbach“ möglich. Zurzeit geht die Verwaltung davon aus, dass Haushaltsmittel in den Jahren 2026 und 2027 benötigt werden. In welcher Höhe, das hängt von vielen Faktoren ab: Anzahl der auszurichtenden Spiele, Anforderungen der Fifa sowie mögliche Kostenbeteiligungen oder Kostenübernahmen durch den Veranstalter.

Mönchengladbach wäre derweil bereits zum zweiten Mal Gastgeber der Frauen-Weltmeisterschaft im Fußball: 2011 wurden zwei Vorrundenspiele sowie ein Halbfinale bei der Weltmeisterschaft in Deutschland im Borussia-Park ausgetragen. In der Gruppenphase bestritt sogar die deutsche Nationalmannschaft eine Partie in der Vitusstadt – und feierte einen 4:2-Sieg gegen Frankreich.

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