Mönchengladbach Razzia bringt Licht in Rocker-Ermittlungen

Mönchengladbach · Der polizeiliche Großeinsatz im Rockermilieu von Oberhausen, Düsseldorf, Solingen und Langenfeld in der Nacht zu Donnerstag hat "wahrscheinlich einiges an Erkenntnissen" gebracht, um die Massenschlägerei in der Gladbacher Altstadt am 21. Januar aufzuklären.

Razzia bei Rockerbanden
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Das sagte Polizeisprecher Jürgen Lützen. Damals waren bei einem Zusammenstoß zwischen rund 100 Mitgliedern der Gruppierungen Bandidos und Hells Angels sowie deren "Supportern" zahlreiche Personen verletzt worden, zwei davon lebensgefährlich. Ziel der Durchsuchungen mit mehr als 500 zum Teil schwer bewaffneten Beamten sei es in erster Linie gewesen, Beweismittel für den Landfriedensbruch zu finden und mögliche weitere Tatbeteiligte zu identifizieren. Am 9. Februar gab es in Leverkusen bereits einen vergleichbaren Einsatz.

Laienhaft ausgedrückt: Auf Basis der Videoaufzeichnungen aus der Gladbacher Altstadt gleicht die Polizei bei den Razzien Gesichter ab. "Wir müssen uns da alles hart erarbeiten, da weder Tatverdächtige noch Geschädigte mit uns kooperieren", sagt Lützen. Sichergestellt wurden neben einem Reizstoffsprühgerät, einem Messer, einem Beil und einem Elektroschocker auch zahlreiche elektronische Speichermedien. Es gab fünf Festnahmen, allerdings im Zusammenhang mit einem zufällig getätigten, massiven Drogenfund während der Razzia in Düsseldorf. 15 Personen mussten Fingerabdrücke abgeben, von rund 100 Personen wurden Personalien aufgenommen.

Die gefundenen Waffen werden nun kriminaltechnisch untersucht — es könnten sich etwa Blutspuren darauf finden, die Aufschlüsse zu den Vorkommnissen in Gladbach liefern. "Es gab bei der Auseinandersetzung damals auch mit Sicherheit mehr Verletzte, als von uns festgestellt werden konnte", so Lützen. Durch die Auswertung der Festplatten wiederum erhofft sich die Polizei Erkenntnisse zur internen Kommunikation der Rocker und zu ihren Strukturen. Ob in Zukunft weitere vergleichbare Einsätze nötig sein werden, vermochte die Polizei, deren Mordkommission "Kutte" die Einsätze koordiniert, nicht zu sagen: "Das wäre verfrüht." Die Ermittlungen zur eigentlichen Messerstecherei laufen derzeit ebenfalls weiter.

(RP/url)
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