Mönchengladbach Picknicken im Hugo-Junkers-Park

Mönchengladbach · Freunde, Familie und Nachbarn in Rheydt feiern heute gemeinsam ein farbenfrohes und schrilles Fest, um ein Zeichen für ein gutes Miteinander zu setzen und soziale Kontakte zu knüpfen.

 Ein Picknick im Park soll es sein: Ab 18 Uhr ist der Hugo-Junkers-Park heute belebt.

Ein Picknick im Park soll es sein: Ab 18 Uhr ist der Hugo-Junkers-Park heute belebt.

Foto: Isa Raupold

Bunte Ballons und Fähnchen überall: Während in vielen Ländern Europas am letzten Freitag im Mai die Nachbarschaft gefeiert wird, ist der Tag in unseren Regionen noch unbekannt. Als Initiative soll er die sozialen Bindungen durch Gastlichkeit und Solidarität unter Nachbarn fördern. In den beiden vergangenen Jahren hat das Nachbarschaftsprojekt des Paritätischen in Mönchengladbach bereits vielfältige Begegnungsmöglichkeiten zu diesem Anlass organisiert und setzt diese heute fort mit bunten Zeichen an der Hausfassade und einem Picknick im Hugo-Junkers-Park. Ab 18 Uhr kann man gemeinsam mit Freunden, Familien und Nachbarn die schöne Parkanlage beleben.

Mönchengladbach: Picknicken im Hugo-Junkers-Park
Foto: Sinead Kleikamp

"Besonders ältere Menschen schätzen eine gute Nachbarschaft, aber auch junge Leute. Gerade die, die neu in einer Stadt sind, suchen ein gewisses Heimatgefühl. Dabei können in erster Linie die Nachbarn sehr gut helfen, indem sie auf neu hinzugezogene Leute zugehen. So können erste soziale Kontakte geknüpft werden und sogar Freundschaften entstehen", sagt Sinead Kleikamp. Die Sozialarbeiterin sowie Kulturpädagogin gehört zu den Initiatoren des Nachbarschaftsfestes im Hugo-Junkers-Park.

Zum Nachbarschaftsteam gehört auch Sozialarbeiterin Verena Kell. Die beiden Frauen haben es sich zur Aufgabe gemacht, lebendige Beziehungen zwischen Generationen zu initiieren und fördern. "Die Nachbarn können ihr Wohnhaus außen mit Fähnchen, Ballons oder Lichterketten als Signal für den Tag der Nachbarn schmücken, zusammen mit anderen auch ein eigenes Nachbarschaftsfest organisieren und sich einfach mit Blumen bei ihren Nachbarn bedanken", sagt Sinead Kleikamp.

In ganz Europa nehmen rund 1450 Partnerstädte und Nachbarschaftseinrichtungen in über 36 Ländern am Fest teil, und mehr als 30 Millionen Nachbarn feiern gleichzeitig an vielen Orten. Das Team des Mönchengladbacher Projektes hat viele Gespräche mit Menschen vor Ort geführt und dabei festgestellt, dass der Nachbarschaft eine hohe Bedeutung zukommt und der Begriff grundsätzlich positiv besetzt ist. Die gelegentlichen Konflikte in der Nachbarschaft würden zwar auch benannt, der Wunsch nach einem wohltuenden Umgang miteinander stehe jedoch weitaus im Vordergrund.

Zudem sei die Erwartungshaltung, "die Neuen müssen Kontakt suchen" weit verbreitet und verhindere so manche gute Begegnung in der Nachbarschaft. "Wenn einer den ersten Schritt macht oder ein deutliches Signal für den Wunsch nach guter Nachbarschaft setzt, werden Möglichkeiten deutlich für alle Beteiligten", sagt Sinead Kleikamp.

Vor allem in vielen Haus- und Straßengemeinschaften sei die Nachbarschaft eine selbstverständliche Begebenheit. Es würde aufeinander geachtet, ein kleines Schwätzchen gehalten, gegenseitig Hilfe angeboten oder untereinander Dinge ausgeliehen. Für die beiden Sozialarbeiterinnen ist es wichtig, dass der Europäische Nachbarschaftstag zelebriert wird. "Wir haben viele Akteure eingeladen, die in Rheydt aktiv sind, zusammen mit uns das Fest zu organisieren. Ein großes Picknick im Hugo-Junkers-Park erschien uns als eine großartige Idee, weil jeder mitbringen kann, was er selber gerne mag, sei es Leckerein, Getränke, ein Buch zum Verweilen oder auch ein Instrument, um für Stimmung zu sorgen. Ziel ist es, Menschen näher zusammen zu bringen und Rheydt auch als sozialen Raum zu nutzen, um so die Lebensqualität zu erhöhen. Es ist einfach schön zu sehen, wenn Menschen zusammen kommen und sich einander schätzen", sagt Sinead Kleikamp.

Zusammen mit ihrer Kollegin Verena Kell ist sie nicht nur heute aktiv, sondern die beiden bieten auch im ganzen Jahr über Unternehmungen an, um die Nachbarschaft zu fördern. "Wir verstehen unter Nachbarn nicht nur diejenigen, die direkt nebenan wohnen, sondern auch Menschen, die eine Straße weiter leben oder auch im gleichen Stadtteil. Mithilfe unserer Aktionen möchten wir eine lebendige Nachbarschaft aufrecht erhalten."

(RP)
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