Kolumne Mensch Gladbach Einmal kurz die Welt retten

Mönchengladbach · Das Klima wird rauer, im wörtlichen und im übertragenen Sinn. Dabei kann jeder seinen Teil dazu beitragen, dass sich etwas ändert. Ein paar Beispiele aus den vergangenen Tagen.

 Trinkbrunnen für Mönchengladbach soll es bald geben.

Trinkbrunnen für Mönchengladbach soll es bald geben.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

In den aktuellen Debatten um den Klimawandel fällt immer wieder dieser treffende Satz des amerikanischen Schriftstellers Mark Twain: „Jeder schimpft auf das Wetter, aber keiner tut etwas dagegen.“ Prima ist das Klima immer seltener. Dabei lässt sich gegen diesen Trend doch manches tun.

1. Die Stadt plant, drei öffentliche Trinkbrunnen aufzustellen. Das mag in einer 260.000-Einwohner-Stadt zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein, ist aber immerhin ein Anfang. Zum einen kann sich dort jeder kostenlos erfrischen, vor allem aber Flasche oder Trinkgefäß auffüllen. Jede nicht nachgefragte und produzierte Plastikflasche ist ein Gewinn.

2. Auch in Mönchengladbach leiden die Bäume unter der Dauerdürre. Straßenbäume haben es besonders schwer. Doch es gibt auch Bürger, die regelmäßig ein paar Kannen Wasser an den Stamm des Baumes vor ihrer Tür schütten. Ein guter und nicht allzu kostenintensiver Schachzug war es von der Stadttochter Mags, Bewässerungssäcke an 150 Jungbäumen zu verteilen. Besorgniserregend ist die Situation in den Wäldern der Stadt: Die Dauerdürre hat den Bäumen zugesetzt, schafft beste Bedingungen für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Die Fällliste der Mags wird sich damit verlängern. Aus Gründen der Sicherheit, nicht für Sichtachsen.

3. Die Schöpfung bewahren könnte eigentlich ein schöner Slogan für den Kommunalwahlkampf der CDU sein und sie auch für ein Bündnis mit den Grünen öffnen, falls es für das Duett mit der SPD nicht mehr reichen sollte. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) spielt gerade virtuos auf dieser Klaviatur. Der Pastoralreferent der Pfarre St. Vitus hat den christlichen Gedanken in der Propstei umgesetzt. Das wilde Grün soll zum Schöpfungsgarten werden mit Stauden, die zum All-Inclusive-Büffet für die vielfältige Insektenwelt wachsen sollen. In der Gartenstadt Mönchengladbach unbedingt nachahmenswert.

4. Als es neulich in der Hitzephase mit mehr als 40 Grad in Dahl brannte und die Feuerwehrleute körperlich an ihre Grenzen stießen, halfen ihnen Anwohner mit Getränken. Eine leider nicht selbstverständliche Geste. Immer öfter werden Einsatzkräfte – ob Feuerwehr, Sanitäter, Polizisten oder Ordnungsdienst – behindert, bespuckt, bedroht. Vergiftetes zwischenmenschliches Klima. Bitte mehr Respekt, das nächste Mal könnten Sie selbst Hilfe brauchen, möchte man diesen Menschen zurufen.

5. Ein Dauerärgernis: der viel zu oft wild entsorgte Müll in unserer Stadt. Kühlschränke und Reifen im Naturschutzgebiet. Sperrmüll auf dem Mittelstreifen der Hohenzollernstraße. Eine Mutter, die auf einem Parkplatz an der Rheydter Straße ihr minderjähriges Kind den Müll aus dem Auto rauswerfen lässt. Schwarze Plastikbeutel, gefüllt mit hündischen Hinterlassenschaften, im Grün am Wegesrand entsorgt. Und nicht zuletzt die Kippenschnipper und Kaugummispucker. Was tun? Soziale Kontrolle und drastisch höhere Bußgelder.

Deshalb: Ein in jeglicher klimatischer Hinsicht prima Wochenende!

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