Konzert in Mönchengladbach Romantischer Liederabend beim Rheydter Musiksommer

Mönchengladbach · Das Sänger-Ehepaar Jessica Meffert (Mezzosopran) und Rafael Bruck (Bariton) sang Lieder aus der Zeit der deutschen Romantik.

 Die Mezzosopranistin Jessica Meffert und der Bariton Rafael Bruck wurden von Kantor Udo Witt am Klavier begleitet.

Die Mezzosopranistin Jessica Meffert und der Bariton Rafael Bruck wurden von Kantor Udo Witt am Klavier begleitet.

Foto: Reichartz, Hans-Peter (hpr), Rei/Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Mit der Liebe ist es so eine Sache. Es ist wunderbar, wenn sie kommt, und es ist traurig, wenn sie erkaltet. Und was zwischenzeitliche Dispute zur individuellen Beziehungsstruktur angeht, so fallen sie nicht gerade unter die Rubrik Gemütlichkeit. Davon weiß auch die Musik ein Lied zu singen, und zwar im ganz wörtlichen Sinn. Man erfährt davon beispielsweise in Liedern wie „Minnespiel“ von Robert Schumann, „Wie bist du meine Königin“ von Johannes Brahms, „Wenn sich zwei Herzen scheiden“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy oder „Verlust“ von Mendelssohns Schwester Fanny Hensel. Franz Schubert vertonte Goethes „Nur wer die Sehnsucht kennt“.

Unter der Überschrift „Liebessehnen – Liebesszenen“ hatte das Sänger-Ehepaar Jessica Meffert (Mezzosopran) und Rafael Bruck (Bariton) passende Lieder aus der Zeit der deutschen Romantik gefunden und stellte sie zusammen mit Udo Witt am Klavier im vierten Konzert des Rheydter Musiksommers vor. Die Gliederung des Programms spiegelte die Weite der Thematik wider. „Von der Anbetung zur Besessenheit“ hieß es ebenso wie „Tragische Paare“, „Verlust“ und „Zwiegespräche“. Einige der sensiblen Lieder waren als Solobeiträge, andere als Duette zu hören.

Beide Sänger verfügen über kräftige Opernstimmen. Bruck ist seit 2012 Ensemblemitglied am Theater Krefeld/Mönchengladbach, Meffert arbeitet als Gesangspädagogin und Konzertsängerin. Bei Kunstliedern ist der Text nicht immer einfach zu verstehen, das war auch hier so. Das Problem wurde allerdings gemildert durch die launige Moderation zwischen den Musikbeiträgen, in denen die Textinhalte der Lieder kurz umrissen wurden. Die sichere, von Witt zuverlässig am Klavier begleiteten Darbietung gefiel den zahlreichen Zuhörern, am Beifall wurde nicht gespart.

Ohne zwei Zugaben wollte noch keiner zum anschließenden Umtrunk gehen. Zuerst gab es Passendes zur Tageszeit, den Abendsegen aus Engelbert Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“. Und dann kam noch der Humor zu seinem Recht mit einem witzig dargebotenen Vortrag des Katzenduetts von Rossini.

Mit diesem romantischen Liederabend startete der Rheydter Musiksommer in seine zweite Halbzeit. Noch zwei weitere Abende stehen in der Rheydter Hauptkirche auf dem Programm. Am Donnerstag, 15. August. gibt es „Harfenklänge“ von Giedre Siaulyte (Harfe) und Udo Witt (Orgel) und am Donnerstag, 22. August, „La belle epoche“. Dann erklingt Bläsermusik des 19. Jahrhunderts mit dem niederrheinischen Zephyros Ensemble, besetzt mit vier Holzbläsern und Horn.

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