Brutaler Angriff auf dem Marienplatz Versuchter Totschlag: Freunde der Angeklagten sagen aus

Mönchengladbach · Zwei Zeugen leugneten am vierten Verhandlungstag zunächst, etwas von der körperlichen Auseinandersetzung, die sich im vergangenen November auf dem Marienplatz in Rheydt ereignet hat, mitbekommen zu haben.

 Das Landbericht in Mönchengladbach.

Das Landbericht in Mönchengladbach.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Mit Aussagen weiterer Zeugen wurde am Mittwoch ein Prozess wegen gemeinschaftlich versuchten Totschlags vor dem Landgericht fortgesetzt. Drei Gladbacher (16, 18 und 20 Jahre) sind angeklagt, im November 2019 in der Nähe des Rheydter Marienplatzes einen 18-Jährigen wegen angeblicher Drogenschulden verprügelt zu haben. Schließlich soll der 20-Jährige den Geschädigten geschultert und gezielt mit dem Kopf auf den Boden geworfen haben. Als sich Passanten näherten, sollen die Schläger von dem Mann abgelassen haben.

Am vierten Verhandlungstag sagten mehrere Freunde der Angeklagten aus, die am Tatabend zugegen waren. Zwei Zeugen leugneten, von der körperlichen Auseinandersetzung etwas mitbekommen zu haben, da sie betrunken gewesen seien und es dunkel gewesen sei. Einem 20-Jährigen gegenüber kündigte die Kammer nach mehrmaligen Versuchen, Näheres über den Tathergang zu erfahren, Ermittlungen wegen einer Falschaussage an. Ein weiterer Zeuge gab schließlich zu, dass seine polizeiliche Aussage, an die er sich vor Gericht zunächst nicht mehr erinnern konnte, wohl zutreffe: Darin hatte er erklärt, dass die drei Angeklagten auf „das Opfer losgegangen“ seien.

Eine Bekannte der Angeklagten sagte aus, das spätere Opfer habe den Streit provozieren wollen: „Eine dumme Idee, allein auf drei, vier Jungs zuzugehen“, so die 17-Jährige. Sie habe den Streit und auch den „Wurf“ des Geschädigten gesehen. Von einem Verteidiger nach einem möglichen Motiv befragt, vermutete sie, dass die Person „ihn aus Wut oder Hass geschultert“ habe, und nicht, „um die Streitenden zu trennen“.

Ein Augenzeuge sagte aus, dass er am Tatabend gesehen habe, wie mehrere Personen auf einen Mann eingeschlagen und -getreten hätten. Der kleinste Angreifer habe ihn irgendwann geschultert und auf den Boden geworfen. Der Mann sei auf Kopf und Schulter gelandet, habe gezittert und sei nicht mehr ansprechbar gewesen. Gemeinsam mit den Freunden, mit denen er unterwegs war, habe er die wegrennenden Angreifer verfolgt, bis einer von ihnen ein Messer gezogen hätte. Daraufhin hätten sie sich zurückgezogen. Laut seiner Aussage sei dies derselbe Mann gewesen, der das Opfer geworfen habe.

Der Prozess wird mit den Plädoyers am 17. Juni fortgesetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort