Prozess gegen zwei Angeklagte aus Mönchengladbach Männer beschuldigen sich gegenseitig des Molotow-Cocktail-Wurfs

Mönchengladbach · Als Motiv gab ein Mann Streitigkeiten zwischen seiner und der Familie an, die in dem Haus wohnt, das Opfer des Brandanschlags wurde. Ein Zeuge sah zwei Männer aus Richtung des Tatorts wegrennen und schließlich mit einem Auto davonfahren.

 Das Landgericht in Mönchengladbach

Das Landgericht in Mönchengladbach

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Am vierten Prozesstag um einen Molotow-Cocktail-Wurf sagte jetzt ein Vernehmungsbeamter aus und erklärte, der Hauptangeklagte habe bei der polizeilichen Vernehmung verschiedene Versionen der Tat dargelegt. Vor dem Landgericht sind zwei 20 und 25 Jahre verschwägerte Männer aus Duisburg wegen versuchten Mordes beziehungsweise Beihilfe, versuchter Brandstiftung mit Todesfolge sowie versuchter schwerer Brandstiftung angeklagt.

Der Hauptangeklagte hat vor Gericht zugegeben, die mit Benzin gefüllte Flasche geworfen zu haben. Als Motiv gab er Streitigkeiten zwischen seiner und der Familie an, die in dem Haus wohnt, das Opfer des Brandanschlags wurde. Im Januar 2019 habe er bei einem Macheten-Angriff auf ihn eine schwere Verletzung davongetragen. Diese Tat habe er deshalb rächen wollen.

Der Polizist führte am Dienstag aus, dass der Mann in einer Variante seinen Mitangeklagten sowie dessen Bruder der Tat beschuldigt und in einer anderen erklärt habe, an einer Tankstelle erst Streichhölzer gekauft und Papiertücher in eine mit Benzin gefüllte Flasche gesteckt zu haben. Die Flaschen an den späteren Brandanschlags-Ort mitgenommen habe jedoch sein 20-jähriger Schwager. Er selbst habe einen Lichtschein gesehen und einen Knall gehört. Es habe jedoch nicht gebrannt.

Der Polizist führte jetzt vor Gericht aus, dass parallel der Mitangeklagte des 25-Jährigen vernommen worden sei, und dieser im Laufe der Vernehmung seine Tatbeteiligung auch gestanden habe. Der 25-Jährige sei jedoch bei seiner Version geblieben. Auch dann noch, als man ihm Teile einer Telefonüberwachung vorspielte, in der er sich vor einem Bekannten gegenüber mit der Tat rühmte. Erst später habe er den Anruf zugegeben, jedoch erklärt, dass er die Flaschen nicht fertiggemacht habe, dies sei sein Schwager gewesen

Ein Anwohner der Brucknerallee sagte aus, dass er in der Tatnacht Glas brechen gehört habe und zunächst von einem Autounfall ausgegangen sei. Als er aus seinem Wohnzimmerfenster geschaut habe, habe er gesehen, wie zwei junge Männer aus Richtung der Nordstraße weggelaufen und in ein dunkles Auto eingestiegen seien. Dieses sei dann mit hoher Geschwindigkeit weggefahren. Genauer zu den Laufwegen befragt, erklärte er, beide seien sehr schnell auf gleicher Höhe gelaufen. Damit widersprach er der Aussage des 20-jährigen Angeklagten. Dieser hatte erklärt, nicht mit am Tatort gewesen, sondern sich in einem Gebüsch versteckt zu haben. Erst als er gehört habe, dass sein Schwager weglaufe, sei auch er in Richtung Auto gerannt.

Der Prozess wird am 3. Juni fortgesetzt.

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