Tipps der Polizei Diese Tricks sollten Senioren kennen

Mönchengladbach · Die jüngsten Fälle liegen nur wenige Tage zurück: Eine 90-Jährige wird in ihrer Wohnung überfallen, eine 92-Jährige von Betrügern bestohlen. Die Polizei gibt Tipps, wie man sich schützen kann.

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Die Diebe hatten sich bei der 92-jährigen Frau aus Giesenkirchen als Teppichreiniger vorgestellt. Als sie die Wohnung verließen, fehlte eine größere Summe Geld. Bei einer 90-Jährigen aus Waldhausen hatten sich die Täter erst gar keinen Vorwand ausgedacht. Die Männer überwältigten die Frau, nachdem diese die Tür geöffnet hatte. Einer drückte sie zu Boden, während der andere die Wohnung durchsuchte. Beide Taten liegen nur wenige Tage zurück. Und sie sind keine Einzelfälle.

Wenn Diebe und Räuber sich hilflose, ältere Menschen als Opfer aussuchen, dann sind auch Polizisten angewidert. „Wir verabscheuen solche Taten zutiefst“, sagt Polizeisprecher Wolfgang Röthgens. Deshalb wird man nicht müde, immer wieder vor solchen Trickbetrügern zu warnen.

Mit welchen Maschen verschaffen sich die Täter Zugang zu den Wohnungen älterer Menschen? „Sie täuschen eine Notlage vor oder geben sich als Handwerker oder Amtsperson aus“, sagt Röthgens. Trickbetrüger seien schauspielerisch begabt und verstünden es sehr gut, anderen Menschen etwas vorzuspiegeln. Gängig ist der Enkeltrick, bei dem sich Täter am Telefon als ein enge Verwandte ausgeben, die dringend Geld brauchen. Eine Frau ergaunerte im Januar 2019 mit dieser Masche 25.000 Euro von einem älteren Gladbacher Ehepaar. Sie hatte am Telefon gesagt, sie sei die Schwiegertochter. Das Geld holte ein Bote ab. Beim Glas-Wasser-Trick täuschen die Betrüger vor, ihnen gehe es schlecht. Beim Zettel-Trick berichten die Täter, sie wollten der Nachbarin eine Nachricht hinterlassen. All dies sind nur Vorwände, um eingelassen zu werden. Auch falsche Wasserwerker, falsche Polizisten und falsche Pflegedienst-Mitarbeiter waren schon im Stadtgebiet unterwegs.

Was rät die Polizei, wenn Fremde an der Tür klingeln? Die Antwort von Wolfgang Röthgens ist ganz einfach: „Keinen reinlassen, den man nicht kennt.“  Und wenn doch, „dann sollte auf jeden Fall eine Vertrauensperson aus dem eigenen Umfeld dabei sein“.

Wie finden die Täter ihre Opfer? Oft anhand der Vornamen, die auf einen älteren Jahrgang schließen lassen. Telefonbuch-Einträge und Klingelschild-Beschriftungen sollten deshalb keinen Vornamen enthalten. Manchmal werden die Senioren auch ausbaldowert. „Ältere Menschen gehen oft morgens zur Bank, um Geld abzuholen. Das wissen die Täter“, sagt Röthgens.

Wie sieht die Präventionsarbeit der Polizei aus? Sie informiert unter anderem Bankinstitute. „Wenn ältere Menschen einen hohen Geldbetrag abheben, sollten die Bankmitarbeiter misstrauisch werden und uns informieren“, so der Polizeisprecher. Wenn bekannt wird, dass wieder falsche Handwerker im Stadtgebiet unterwegs sind oder falsche Polizisten anrufen, warnt die „echte“ Polizei auch über soziale Netzwerke. Angehörige und Pflegedienste sollten ältere Menschen informieren. „Wichtig ist für uns, dass solche Fälle früh angezeigt werden, auch wenn die Täter nicht erfolgreich waren“, sagt Röthgens. „Nur so können wir zeitnah warnen.“

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