Odenkirchens „heimlicher Bürgermeister“ Emil Knour ist tot

Mönchengladbach · (web) Er war für viele Odenkirchens „heimlicher Bürgermeister“, Burggraf, immer umtriebig und ein Sport- und Brauchtumsfreund: Emil Knour ist tot. Das Odenkirchener Urgestein starb bereits Ende Juli im Alter von 87 Jahren.

 Emil Knour ist tot: Das Urgestein, für viele Odenkirchens „heimlicher Bürgermeister“ starb im Alter von 87 Jahren.

Emil Knour ist tot: Das Urgestein, für viele Odenkirchens „heimlicher Bürgermeister“ starb im Alter von 87 Jahren.

Foto: Ilgner, Detlef (ilg)/Ilgner,Detlef (ilg)

Knour war ein Mensch, der meist offen, freundlich und lustig war. Viele Odenkirchener mochten ihren „Emil“. Doch Knour konnte auch kantig und streitbar sein, mitunter mit der Folge, dass er, der zwischenzeitlich bei 13 Vereinen im Vorstand saß, ganz plötzlich einen Schlussstrich zog. So zum Beispiel, als er 2009 nach mehr als 60 Jahren „seine“ Karnevalsgesellschaft Ruet-Wiss Okirke verließ.

Wer Emil Knours Engagement aufzählt, muss langen Atem haben: Er war Vorstand oder Geschäftsführer in allen Vereinen, in denen er Mitglied war. Knour war aktiv im Stadtsportbund, er kommentierte den Blumenkorso, bekleidete das Amt des Sitzungspräsidenten bei Ruet-Wiss, war im Karnevals-Ausschuss Rheydt und später im MKV aktiv. Als Geschäftsmann betrieb er ein Sportgeschäft an der Burgfreiheit, das er mit Ehefrau Rosalinde ein Vierteljahrhundert geführt hat.

Emil Knour hat Karnevalslieder geschrieben. 104 waren es von 1949 bis 2002, und vor allem eines brachte ihm bundesweit Schlagzeilen. „Ich mach’ mit Mutti jetzt Tutti-Frutti...“ hieß es darin. Das ist heute nur noch vor dem Hintergrund zu verstehen, dass es Anfang der 1990er Jahre die Erotik-Spielshow „Tutti-Frutti“ im TV gab, und viele im damals prüden Mönchengladbach Emil Knours freizügigen Text kritisierten. Zuletzt lebte er sehr zurückgezogen.

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